Avatar

Thrombose nach Verödung der Hämhorroiden?

Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden

07.05.2013 | 22:44 Uhr

Hallo,
ich habe gelesen dass es nach einer Verödung der Hämorrhoiden zu einer Thrombose kommen kann. Habe hierzu paar Fragen:
1. Wo genau könnte eine Thrombose entstehen? Ist von der Analvenenthrombose die Rede, oder kann es durch die Verödung auch wo anders zu einer Thrombose kommen und in welchem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit eine zu bekommen? Also kann man z.B. auch nach 2 Wochen noch eine Thrombose bekommen von der Verödung?

Welche Symptome treten nach der Verödung meistens auf?

2. Am gleichen Tag nach der Verödung (Grad1-2) sah der After etwas entzündet aus und es wurde ein ständiges Druckgefühl verspürt. Ist das normal?
3. Wie lange dauert es bis sich die Hämhoride die verödet wurde zurückbildet? Geschieht das gleich am ersten Tag, oder langsam Tag für Tag?

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

1
Bisherige Antworten
Avatar
Beitrag melden
08.05.2013, 10:27 Uhr
Antwort

Hallo Erika,

Komplikationen nach einer Sklerosierung (Verödung) innerer Hämorrhoiden sind selten. Eigenständige Thrombosierungen sind als Sklerosierungsfolge nicht geläufig. Fernthrombosen - an anderen Organen - sind als mögliche Komplikation ebenfalls unbekannt; auch nicht nach Wochen. Die typischen Analvenenthrombosen können zwar diverse Ursachen haben, die Verödung gehört aber nicht dazu.

Mögliche Komplikationen nach einer Verödungsspritze sind Nachbluten, Druck- und Fremdkörpergefühl, Schmerzen am Injektionsort und allergische Reaktionen auf das Verödungsmittel. Stärkere Schmerzen können dadurch entstehen, dass benachbarte Organe (Prostata, Blase, Samenblase) gereizt werden oder die Einspritzung nicht korrekt lokalisiert ist.
Die komplette Rückbildung (Vernarbung) des inneren Hämorrhoidalgewebes nach Injektion dauert 2-3 Wochen. Es geschieht "Tag für Tag". Valide histologische Untersuchungen zur Zeitdauer kenne ich allerdings nicht.

Gruß
Römermann

Beitrag melden
09.05.2013, 02:51 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hätte noch eine Frage. Es wurde mit Polidocanol behandelt. Unter

http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffe/Polidocanol/nebenwirkungen-medikament-10.html

stehen alle Nebenwirkungen über Polidocanol. Mitunter Schlaganfall, Herzstillstand...wenn auch selten aber trotzdem beunruhigend.

Beitrag melden
09.05.2013, 03:19 Uhr
Kommentar

Und gleich noch ein Frage:

aus der Homepage einer ergoogelten Proktologie-Praxis:
Wir haben in unserer Praxis eine prospektive randomisierte Studie an 116 Patienten abgeschlossen in der die Sklerosierung mit Polidocanol- Schaum gegen flüssiges Polidocanol getestet wurde . Die Ergebnisse stehen noch aus - wir werden darüber aber berichten!

Was genau heißt das? Wurden hier die Patienten darüber unterrichtet das an Ihnen was getestet wird? Oder habe ich da was falsch verstanden? Seit wann wird mit Polidocanol behandelt? Ist es ein noch neueres Mittel? Oder ist nur die flüssige Form neu in der Behandlung? Ich frage, weil ich ja auch damit behandelt worden bin.

Beitrag melden
09.05.2013, 10:10 Uhr
Kommentar

Hallo Erika,

es dürfte sich um seltene Nebenwirkungen handeln, da Polidocanol ein seit sehr vielen Jahren häufig angewandtes Verödungsmittel für oberflächliche Krampfadern und für innere Hämorrhoiden ist. Ich selbst habe nie eine solche Nebenwirkung gesehen. Voraussetzung ist, man beachtet, dass es Kontraindikationen gibt, wie z.B. Schwangerschaft, chronische Darmkrankheiten, bestimmte Medikamente. Sicherlich gelangt das Verödungsmittel bei der Einspritzung auch in den Blutkreislauf, so dass man es nicht ohne solche Ausschlüsse verwenden sollte.

Auch die Anwendung als Schaum statt in flüssiger Form ist nicht so neu und wird derzeit in klinischen Studien untersucht.Ob Polidocanol in dieser Form besser wirkt, ist noch nicht gesichert.
Ob Patienten über diese Anwendung unterrichtet wurden, kann ich nicht beurteilen.

Römermann