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Analthrombose-Heilungsverlauf

Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden

21.04.2005 | 10:34 Uhr

Hallo!
Ich habe eine Frage an alle leidensgeschuettelten in Sachen Analthrombose. Ich (weiblich, 27 Jahre) bin zum ersten mal betroffen und da die Schmerzen beinah unertraeglich waren bin ich zum Arzt und der hat es aufgeschnitten. Leider nicht umfangreich genug, deswegen am folgenden Tag noch einmal dasselbe Prozedere. An alle denen soetwas vielleicht noch bevorsteht: Die Spritze ist nur schmerzhaft wenn man ganz verkrampft ist-es ist wirklich auszuhalten. Meine Frage lautet jetzt aber (da ich mit meinem wortkargen Arzt sehr unzufrieden bin): Wie lange dauert der Heilungsprozess? Der Knubbel ist noch ausserhalb des Anus und geschwollen. Ich nehme Sitzbaeder mit Kamillentee- ist das gut? Soll ich die Wunde kuehlen?
Ich bedanke mich schon einmal im Vorraus bei all den lieben und interessierten Menschen die mir vielleicht einen Tip geben koennen.
Liebe Gruesse Ute

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21.04.2005, 12:02 Uhr
Antwort

Hallo Ute,

einen weiteren Tip zu den Anwendungen, die Sie ohnehin schon beherzigen, kann ich nicht geben. Der einzige den ich Ihnen geben kann, ist der, dass Sie viel Geduld mit Ihrem Problem haben sollten. Ausser einer konsequenten Analhygiene, die da heisst: nach jedem Stuhlgang den After mit warmem Wasser waschen (nur Wasser und keine Zusätze!), trockentupfen und vielleicht mit einer Fettsalbe (Vaseline) ganz dünn eincremen, Sitzbäder zur Entspannung der Analregion und ganz viel Geduld, gibt es wohl nichts was den Heilungsprozess fördern oder beschleunigen könnte. Und ob Ihnen Kühlung oder Wärme helfen könnte, sagt Ihnen Ihr Körper - probieren Sie es mit einem Kühlkissen, was man ja nur bei Entzündungen anwenden sollte und nach einer Weile mit Wärme und Sie werden schon merken, welches von beiden Ihnen gut tut und welches nicht. Ich, z.B., konnte weder ein Kühl- noch ein Wärmekissen auf der Stelle vertragen.

Eine Zeitangabe, wie lange eine Thrombose braucht, um zu heilen, kann Ihnen niemand geben. Jeder Mensch hat ein anderes Heilfleisch und deshalb differiert es zwischen verschiedenen Menschen oft ganz erheblich. Ausserdem hat jeder Arzt seine eigene Methode diesen Eingriff vorzunehmen und auch dadurch gibt es sicher unterschiedliche Heilungszeiten.

Falls Sie aber erhebliche Schmerzen über eine längere Zeit behalten sollten, ist ein nochmaliger Arztbesuch angezeigt. Vielleicht hat sich nämlich zu der Thrombose noch eine Fissur gesellt, die Ihnen zusätzliche Schmerzen bereitet und diese müsste dann mit einer Salbe und möglicherweise mit einem Analdehner behandelt werden.

Ich habe meine Analthrombosen-OP bereits seit mehr als 7 Monaten hinter mir, bei der zusätzlich noch eine Fissur entstanden ist und kann nachempfinden, mit welchen Schmerzen Sie jetzt zu tun haben. Erst jetzt fange ich an, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen und freue mich über jeden neuen Tag, denn der bringt mir wieder ein Stück Besserung.

Ich wünsche Ihnen von Herzen gute Besserung und hoffe, dass Ihnen eine so lange Leidenszeit, wie ich sie hinter mir habe, erspart bleibt. Aber Sie sind noch so jung und Ihr Körper steckt noch voller Reserven und so wird das bei Ihnen sicherlich viel schneller vorbei sein als bei mir.

Liebe Grüsse und alles Gute, Maria.

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21.04.2005, 15:18 Uhr
Antwort

Liebe Maria,

vielen, vielen Dank fuer Ihre liebe und ausfuehrliche Antwort. Wenn ich mir vorstelle, dass Sie seit 7 Monaten damit kaempfen, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich wuensche Ihnen ganz viel Kraft, gutes Heilfleisch und keine weiteren schmerzhaften Thrombosen oder Fissuren.
Durch ihre Antwort werde ich probieren mich in Geduld zu ueben- ich bin nur verwirrt, weil mein Arzt mir sagte, nach dem Eingriff ist man Beschwerdefrei und koenne am naechsten Tag schon wieder arbeiten gehen. Auch auf mehreren Informationsseiten ist der Eingriff als harmlos, schmerzlindernd und schnell beschrieben worden. Ueber Nachbehandlung und einen wirklichen Heilungsverlauf liest man wenig.
Darum noch einmal Danke fuer Ihre Informationen
herzliche Gruesse Ute

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22.04.2005, 11:26 Uhr
Antwort

Liebe Ute,

Ärzte sagen manchmal totalen Unsinn, denn auch mein Arzt hat meinem Mann gesagt, der mich nach dem Eingriff abgeholt hatte, dass ich in wenigen Stunden beschwerdefrei sein würde. Ich muss dazu sagen, dass der Thromboseknoten bei mir drei Tage zuvor bereits lediglich aufgeschnitten wurde und da er weit in den Analkanal hineingegangen ist, hat er sich innerhalb dieser kurzen Zeit entzündet. Der Proktologe hat ihn dann aus dem entzündeten Gebiet herausgeschnitten und die Wunde genäht und wie er dann zu dieser Aussage gekommen ist, weiss der liebe Himmel. Ich habe jedenfalls nach dem Herausschneiden des Knotens 1 1/2 Wochen vor Schmerzen wimmernd im Bett gelegen und jeder Schritt war eine Qual, ganz zu Schweigen von den Toilettengängen - trotz starker Schmerzmittel - und habe dann noch weitere 2 Monate die wirklich schlimmsten Schmerzen meines ganzen Lebens aushalten müssen, weil sich zu dem Wundschmerz der Thrombose eine Fissur dazugesellt hatte, die der Arzt aber nicht erkannt hat, weil ich nach der zweiten Untersuchung jede weitere abgelehnt habe. Schliesslich bin ich nach diesen zwei Monaten zu einem anderen Proktologen gegangen und auch dort entsetzliche Schmerzen bei der Untersuchung erlebt, aber auch ein Mittel bekommen, das die Heilung der Fissur bringen sollte. Nach dieser Untersuchung habe ich keine weitere mehr vornehmen lassen, weil mir nur schon bei dem Gedanken daran, die Haare zu Berge gestanden haben. Seitdem pflege ich mein Hinterviertel sehr sorgfältig, wie es die Ärztin aus dem Expertenrat immer rät und ich bin jetzt sicher, dass ich das schlimmste überstanden habe.

Sie sehen also, liebe Ute, dass man den Aussagen eines Arztes auf keinen Fall trauen kann, denn jeder Mensch ist anders. Jedenfalls habe ich mit diesem Problem halt die Erfahrung gemacht, dass Eigeninitiative, Informiertsein und Geduld auch zum Ziel führen.

Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und baldige Fortschritte in der Genesung.

Herzliche Grüsse, Maria.

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26.04.2005, 09:28 Uhr
Antwort

Hi, ich dachte ich sollt hier auch mal was schreiben das die die sowas lesen merken das es mehr als 2 Leute gibt die durch einen kleinen Eingriff nicht das Ziel erreicht haben das sie wollten.

Also ich hatte gestern erst diesen kleinen Eingriff. War alles Problemlos. Die kleine Spritze verkraftet man ohne Probleme im vergleich zu den vorhergehen Schmerzen einer Analthrombose.

Mein jetziges Problem ist jedoch das es immernoch sehr schmerzt und auch noch bluten tut. Zudem auch immernoch dieser Knubbel vorhanden ist, und beim Toilettengang immernoch leichte Schmerzen verursacht. Mein Arzt versprach mir das es am folgetag nur noch sleten zu Blutungen und schmerzen kommen würde, und man beim Stuhlgang auch kaum noch Probleme hätte, jedoch wage ich jetzt mal das gegenteil zu behaupten und frage mich wie Ärzte solch vermutungen anstellen können wo doch bei jedem der Heilungsprozess unterschiedlich ist. Ok die schmerzen sind weniger als vor dem Eingriff jedoch auch nicht so wie ich er versprochen bekam oder erhofft hatte. Ich soll morgen nochmal zur Nachuntersuchung und bin gespannt was daraus wird.

Hat vieleicht noch wer einen Tipp was man gegen die Blutungen machen kann?
Habe stets eine Kompresse drauf die jedoch irgendwie nicht da hatlen will wo sie soll.

Gruß Alex