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Wund-/Weichtelschwellung Schmerzen nach Milligan Morgan OP

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

19.11.2023 | 09:50 Uhr

Ich hatte vor über 5 Wochen eine ambulante Milligan Morgan Operation mit wahrscheinlich nur einen gesetzten Knoten. Es wurden Hämorriden 3. Grades vermutet, lt. pathologischen Befund war es jedoch eine Perianalvenenthrombose. Zwei Tage nach der OP war die ca. erbsengroße Stelle, die aus dem After heraustritt, etwas dunkler und sah so aus als würde sie abheilen (mariskenartig). Da jedoch erst am zweiten Tag Stuhlgang hatte wurde dieser sehr hart und hat schätzungsweise alles aufgerissen. Seit dem habe ich unerträgliche Schmerzen, es brennt unerträglich und die vorher besser aussehende Stelle wurde größer und ragt ständig aus dem After hervor. Mein Hausarzt sagte es sei eine Perianalvenenthrombose, der Chirurg sagte es sei die Wunde, Weichteilschwellung.

Ich bin vier Wochen nach der OP vor Schmerzen ins Krankenhaus. Hier sagte ein Arzt meine Wundheilung sie sehr schlecht und es wäre eine Mariske, der nächste Arzt dort sagte es sei eine Fissur. Ich nehme mittlerweile die Wundprosan procto Zäpfen (morgens und abends). Die Salbe für die Analfissur brennt so stark, dass ich diese weglasse. 

Morgens nach dem Aufstehen habe ich keine Schmerzen, fast alles ist im After. Nach dem Stuhlgang morgens, der sehr stark brennt, mache ich seit 4 Tagen ein Sitzbad (vorher hatte ich nur den Wasserstrahl vom Duschkopf für die Reinigung verwendet). Nach dem Stuhlgang ist alles eingezogen, die große Schwellung nicht mehr sichtbar. Nach dem Duschen/ Sitzbad kommt die etwas größer als eine Erbse, wieder aus dem After raus. Ich kann dann vor Scherz kaum stehen und lege mich auf die Seite. Nach einer Zeit geht es, wenn ich dann aber wieder aufstehe habe ich Schmerzen, Stechen und Brennen. Meist nehme ich Schmerzmittel Ibuprofen. Gegen Abend wird es besser, aber morgens geht der Albtraum von vorne los. Der Chirurg sagte, wenn es nicht weggeht muss er erneut operieren, die andern Ärzte meinen es geht von alleine weg. Die OP ist jetzt schon über 5 Wochen her und ich habe jeden Tag solche Schmerzen, dass ich verzweifele. Vor allem da jeder etwas anderes sagt. Hämorriden, Perianalthrombose, Mariske, Fissur, Wundschwellung. Niemand unternimmt etwas, ich bekomme keine Termin, alle sagen ich muss Geduld haben. Es sind schon über 5 Wochen her und ich kann kaum das Haus verlassen. 

Es sieht wie eine Wundschwellung aus, brennt immer, abends ist es besser, morgens weg, nach dem Aufstehen/ Stuhlgang mit Schmerzen wieder da. Können Sie mir bitte helfen? Was soll ich tun? Soll ich mich erneut operieren lassen?

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Bisherige Antworten
Experte Dr. Oetting
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20.11.2023, 17:46 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Leider ist eine Ferndiganose in so einem komplizierten Fall eher schwierig. Eine "Weichteilschwellung" im Rahmen der Wundheilung kenn ich nicht, die Beschreibung von Ihnen klingt eher wie Beschwerden durch eine Analfissur. Dies sollte durfch eine Proktologische Untersuchung von einem Proktologen bestätigt werden. Halten Sie den Stuhlgang weich, wenden sie lokal und innen (!!) zB eine Zinksalbe an. Nehmen Sie Schmerzmittel um nicht zu "verkrampfen".

Hilft alles nichts, oder ist die proktologische Untersuchung schmerzbnedingt nicht möglich - ist eine Untersuchung in Narkose manchmal zielführend. Und wenn die Analfissur konservativ nicht abheilt, braucht es manchmal eine OP. Aber dann wird es besser.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting

 

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21.11.2023, 16:10 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort!

Könnten sie mir womöglich mitteilen, ob eine Fissur von einem Proktoligen erkannt werden kann. Die Proktologen im Krankenhaus haben es nur vermutet. Ich habe in dem Krankenhaus das Medikament Diltiazem-HCI 2% Rektalcreme 20g (NRF 5.7) erhalten. Dies sollte eine mögliche Analfissur behandeln. Es hat jedoch nach Auftragen so sehr gebrannt, wenn die Salbe auf die Schwellung (die etwas größer als erbsengroß ist und aus dem After herausragt), kam, dass ich diese nicht weiter angewandt habe. Es kam mir auch so vor, dass die Schwellung nach Anwendung noch größer wurde und noch mehr gebrannt hat. Soll ich diese dennoch weiter auftragen? 

 

Ich war gestern wieder bei dem Operateur (ein anderer Proktologe). Dieser meinte, dass ist eine Wundschwellung und keine Fissur. Ich soll abends Salofalk 250mg Zäpfen einnehmen (damit die Wunde der Operation heilt) und hat mir eine Kortisonsalbe (Postericort 3,3mg/g Salbe, Hydrocortisonacetat) zum äußerlichen auftragen, morgens und abends, verschrieben.

 

Was soll ich jetzt tun? Doch, trotz des Brennens und anschwellens, besser weiter Diltiazem auftragen? Oder die anderen Medikament? Die OP ist nun sechs Wochen her. Ich habe wahnsinnige Angst, dass es chronisch wird! 

Experte Dr. Oetting
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23.11.2023, 12:03 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Eine Analfissur sollte von jedem Proktologen erkannt werden können. Allerdings muß dazu eine Proktoskopie erfolgen. Also man muß in den After schauen. Von außen sieht man nur ab und zu den Beginn einer Analfissur.

Die Diltiazem Salbe brennt beim Auftragen am Anfang immer. Das liegt am Medikament und spricht nicht für eine Unverträglichkeit.

Ihr Operateur vermutet offensicht eine überschießende Wundheilung. Deshalb versucht er mit Cortisonsalben diese wieder in eine normale Bahn zu lenken. Ein entzündeter Wundrand kann natürlich auch dieser Knoten sein, den Sie bemerken. Insofern würde ich an Ihrer Stelle dem Operateur glauben und seinen Therapieempfehlungen folgen. 

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting