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Schmerzen im After

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

29.11.2017 | 22:10 Uhr

Guten Abend,

Zur Vorgeschichte: ich war 2012 bereits beim Proktologen auf Grund von Blut auf dem Stuhl bzw dem Toilettenpapier. Es wurde damals auch eine Darmspiegelung gemacht. Ergebnis war außer den Hämorrhoiden eine fokal gering aktive Proktitis. Hiergegen bekam ich Claversal. Die Hämorrhoiden wurden 2012 zwei Mal verödet. Alles schmerzfrei, Blut war zunächst weg (ob durchs Veröden oder Claversal weiß ich nicht).

Nach Schwangerschaft, Stillzeit und wieder schwanger mit Fehlgeburt, hatte ich wieder hellrotes Blut im Stuhl. Ansonsten aber keine Beschwerden. Kein Druckgegühl, kein Nässen oder sonst was. Ab und an noch Schleim beim Stuhlgang.

Also bin ich wieder zum Proktologen. Das war jezzt vor drei Wochen. Ohne große Beratung oder sonst was, hat er innenliegende Hämorrhoiden verödet, sagte aber zeitgleich, dass er nicht wüsste, ob es von den Hämorrhoiden käme. Auch nach der Verödung kein Wort mehr gesprochen oder was geklärt. Im Gegensatz zu 2012 fühlte ich mich schlecht beraten und behandelt. 

Seit dieser Verödung habe ich wirklich starke Schmerzen im After. Die Blutungen ist nicht ganz weg, aber deutlich weniger geworden. Je nach Stuhlgang und Pressen ist auch gar kein Blut mehr da.

Dafür dass ich vor der Verödung keinerlei Schmerzen hatte, geht es mir jetzt richtig schlecht. Ich habe ständig starke Schmerzen im After, teilweise mit Brennen. Öfter auch ein Druckgegühl.

Mein Proktologe wimmelt mich am Telefon damit ab, dass es mal zu Schmerzen kommen kann und wir bis zur nächsten Verödung warten sollen.

Daraufhin habe ich versucht, einen neuen Arzt zu finden. Das ist aber nicht so leicht. Die meisten Ärzte nehmen niemanden oder erst im Januar. Per Glück habe ich dann einen gefunden, der mich nun behandelt hat. Er hat mich untersucht. Der After sieht von außen in Ordnung aus. Also nichts Auffälliges zu erkennen. Er hat nach der genaueren Untersuchung  gesagt, dass ich eine leichte Proktitis hätte. Das würden wir aber mit einer Salbe in den Griff kriegen. Falls nicht, würde er mir was anderes verschreiben.

 

Jetzt soll ich eine Woche Posterisan akut nehmen. Zusätzlich hat er mir starke Schmerzmittel aufgeschrieben.

Doch leider nützt das gar nichts. Die Salbe brennt zum einen tierisch, zum anderen habe ich nicht das Gefühl, dass sie den Schmerz lindert. Ohne die Schmerzmittel käme ich gar nicht über den Tag. Und leider helfen die auch nicht immer.

Kann es denn auch sein, dass bei der Verödung was falsch gelaufen ist? Ich hatte ja vorher keine Schmerzen. Oder kann die Proktitis durch die Verödung ausgelöst worden sein? Ich verstehe das einfach nicht mehr. Ich habe so starke Schmerzen. Was kann ich denn nehmen oder tun, dass es aufhört? Sind so starke Schmerzen typisch für eine Proktitis? Aber sie soll ja nur leicht sein und ich habe nur diese Salbe bekommen.

Fragen über Fragen. Ich bin echt verzweifelt. Ich quäle mich nun seit drei Wochen mit Schmerzen rum, obwohl ich "nur" zum Veröden war und vorher gar keine Schmerzen hatte.

Viele Grüße 

Caro

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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30.11.2017, 17:59 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Bei jeder Verödung wird ja durch das Injektionsmittel ein Reiz im Gewebe gesetzt, so soll das vergrößete Hämorrhoidengewebe zum Schrumpfen gebracht werden. Nach einer solchen Verödung können also Beschwerden auftreten, die aber im Verlauf auch kontinuierlich nachlassen sollten.

Die Stärke ihrer Beschwerden sind ungewöhnlich, da Sie aber eine aktuelle Kontrolle hatten, müssen Sie wohl noch Geduld haben. Versuchen Sie doch einmal alternativ reines Xylocaion Gel, vielleicht vertragen Sie diese Mittel (ein örtliches Betäubungsmittel, Alternative zum Posterisan akut) besser. Für die Zukunft: die Ligatur (hat natürlich auch geringe Risiken) ist die deutlich effektivere Methode bei der Hämorrhoidenbehandlung.

Alles Gute !

Dr. E. S.