Avatar

Rafaelo-Methode

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

02.06.2024 | 15:29 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Oetting,

ich habe gehört, dass es diese Rafaelo-Methode gibt, mit der man auch höhergradige Hämorrhoiden (Grad 3) behandeln kann.

Ist diese Methode hinischtlich der Ergebnisse und Langfristigkeit mit den "alten" OP´s vergleichbar und stimmt es, dass dese Methode schonend fürs Gewebe und schmerzarm ist ?

 

Gibt es Ausschlussgründe für diese Behandlung ?

 

Und eine wichtige Frage für mich: Da die gesetzlichen Kassen die Methode ja nicht zahlen, mit welchen Kosten muss man als Selbszahler ingesamt rechnen ? Ich habe leider keien Vorstellung von der Größenordnung.

Muss man nur den Eingriff an un für sich bezahlen ? Oder auch Narkose (die gäbe es ja bei der OP auch auf Kasse) ? Muss man die Nachsorge selber zahlen (auch Kassenleistung bei OP) ? Und vor allem auch,  muss man selber zahlen, wenn es unvorhergesehene Komplikationen geben sollte, man z.B ins Krankenhaus müsste ?

Das ist mir leider nicht ganz klar.

 

Was mir aber klar ist: Ich habe vor etwa 25 Jahren eine OP Milligan-Morgan gehabt, das reicht mir fürs Leben (brutale Schmerzen, Blutungen, leichte Stenose als Folge). Das und andere richtig invasive Op´s  mache ich da nicht mehr mit. Und nach langen Jahren zurückgekommen sind sie ja auch.

 

VIelen Dank für Ihre Mühe.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Experte Dr. Oetting
Beitrag melden
04.06.2024, 08:01 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Die Rafaelo Methode ist eher für 2. gradige Hämorrhoiden gedacht. Bei großen 3. gradigen Hämorrhoiden ist die Erfolgsaussicht deutlich eingeschränkt. Der Vorteil der Methode ist, die - im Vergleich - tatsächlich geingeren Schmerzen und die Möglichkeit die OP ohne Narkose durchzuführen. Der Langzeiteffekt ist noch nicht endgültig geklärt. 

NIcht durchgeführt werden darf sie bei einer ganzen Reihe an Nebenerkrankungen wie z.B. nach Bestrahlungen in dem Bereich oder Blutverdünnenden Medikamenten. Eine genaue Aufklärung muß aber vom behandelnden Arzt durchgeführt werden.

Die Kosten variieren und können ca. 1200€ betragen. In der Regel können aber nur 1-2 Segmente verkocht werden, so dass die OP mehrfach notwendig ist. Welche Kosten von den gesetzlichen KK erstattet werden hängt 1. von der Krankenkasse und 2. vom Bundesland ab (AOK zB). D.h. Sie müssen sich jeweils mit der Kasse in Verbindung setzen und diese Fragen mit Ihrem Sachbearbeiter klären. Hier ist es wichtig, dass Sie sich alle Aussagen schriftlich geben lassen!

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting

Avatar
Beitrag melden
07.06.2024, 22:58 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Oetting,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich weiss tatsächlich gar nicht, welchen Grades diese Hämorrhoiden sind. Ich wurde von 2 einschlägig tätigen Ärzten proktologisch (mit diesem Proktoskop) untersucht. Der erste Arzt meinte, es sei nichts, habe ich sogar schriftlich per Arztbrief. Da ich weiter Beschwerden hatte, habe ich noch einen zweiten Fachmann aufgesucht, der gesagt hat, da wären schon Hämorrhoiden da.

Ich weiss defintiv, dass ich dann bei 3 Uhr eine Gummibandligatur bekommen habe (hat so um die 3 oder 4 Tage ab und zu leicht geblutet, aber nach ein paar Tagen war alles wieder okay). Und auf der gegenüber liegenden Seite (ich weiss nicht, ob es genau 9 Uhr war, aber jedenfalls die andere Seite) hat er versucht, eine Gummibandligatur zu setzen, aber die Hämorrhoide war wohl zu klein und es ging nicht. Er hat vorher schon gesagt, dass die Ligatur auf der Seite ohnehin eigentlich nicht unbedingt nötig sei und mir dann eine Sklerosierungsinjektion gegeben.

Ich habe auch extra gefragt, ob das nach einer OP aussieht, was verneint wurde (ich glaube, der Arzt war über die Frage eher verwundert).

Es ist zwar sehr lange her und ich will es hier nicht übertreiben, aber diese OP vor 25 Jahren habe ich heute noch ganz konkret in schlechter Erinnerung und einer Wiederholung will ich entgehen. Lieber gehe ich einmal im Jahr zur Gummibandligatur. oder was anderes Schonenderes. Das macht mich nervös. Außerdem hat mir der Chirurg nach der OP damals gesagt, dass die nicht wiederkommen können.

Meine Fragen

-Ist es denn nach so einer früheren  Milligan-Morgan-OP überhaupt möglich, dass die Hämorrhoiden wieder so groß werden, dass operiert werden muss, denn da fehlt ja vermutlich schon eine Menge Hämorrhoidengewebe ?

-Und wäre generell eine 2. OP nicht wesentlich riskanter als die erste, was Komplikationen und negative Folgen angeht, denn da wurde ja schon einmal eingegriffen samt Narben, Gewebentfernung ?

-Den nächsten Termin habe ich nach ca. 6 Wochen,  ich nehme mal an, da wird kontrolliert und eine 2. Ligatur gesetzt (so habe ich es online gelesen). Ich nehme an, das geht nicht frühzeitiger ?

 

Nochmals herzlichen Dank für Ihre Mühe.

 

 

Experte Dr. Oetting
Beitrag melden
13.06.2024, 09:34 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Das klingt ganz danach, als ob Ihre Hämorrhoiden auf jeden Fall zu klein für eine Operation wären. 

Grundsätzlich können nach Jahrzehnten nach einer klassischen OP die Hämorrhoiden wieder operationsbedürftig sich vergrößern. Das OP Risiko steigt bei einem 2. Eingriff ist jedoch nicht wirklich hoch, so dass Rezidiveingriffe auch guten Gewissens durchgeführt werden können. 

Ein früherer Termin würde Ihnen nichts bringe, da die Wunden erst vernarbe müssen um das endgültige Ergebnis beurteilen zu können. 

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu habe, verbleib ich mit freundlichen Grüßen 

Ph. Oetting