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Nachsorge OP Analfissur und Härmorrhoinde St. 2-3

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

14.07.2024 | 18:29 Uhr

Liebes Expertenteam,

 

meine OP (Fissurektomie) zur Analfissur war vor ca. 8 Wochen in einer Klinik mit einer proktologischen Spezialabteilung. Zurvor hatte ich eine chronische Analfissur für mehr als 5 Jahre. 

Seitdem habe ich leider immer noch täglich Blut im Stuhl und nach dem Stuhlgang leichte Schmerzen (kein Vergleich zum Schmerzempfinden bei chronischem Zustand). 

Ich möchte Ihnen hier kurz meinen Verlauf schildern. 

- OP-Bericht: Analfissur und Abbinden von Härmorrhoiden an 4 Stellen. 

- Woche 1 bis 2 (AU) mittlere bis starke Schmerzen, Einnahme IBU + Metamizol, Sitzbäder, Flohsamenschalen, Pflaumensaft 

- Woche 3 bis 4 Arbeit + deutliche Verbesserung, kaum noch Blut im Stuhl, Einnahme IBU + Metamizol 

- Woche 5 erneut Blut im Stuhl, Außerordentlicher Besuch beim behandelnden Ärzteteam, nicht mein operierenden Arzt, Feedback: Kein Ekzem, kein schlechter Zwischenstand der Fissur (äußerlich). Ich solle weiterhin mit Wasser ausspülen.

- Woche 5, da weiterhin Schmerzen, habe ich nach dem Stuhlgang mit einem Klistier auch von innen gereinigt, dazu wurde vaseline benutzt, um die Einführung des Applikators zu erleichtern. Ergebnis: Weniger Schmerzen beim Stuhlgang 

- Woche 6, Ende der Woche 6: Regulärer Kontrolltermin beim behandelnden Chef-Arzt. Fazit nach Außensichtung und abtasten innen: Superinfektion, weil Vaseline die Bakterien nicht abfließen lässt. Empfehlung vom Chef-Arzt: 2x täglich Diltiazem, Auswaschen mit milder Waschlotion und "ordentlich" schrubben mit einem frischen Waschlappen. Damit heilt alles von alleine ab. Nächster Kontrolltermin in 6 Wochen (also Woche 12) 

- Woche 7-8: Folgen der Empfehlung des Chefarztes, täglich Blut im Stuhl, Verwendung der Diltiazem 2x, regelmäßiges auswaschen, abschrubben, kaltfönen und Benutzung von Kompressen zum Trockenhalten der Wunde. Aktuell beim Stuhlgang immer Schmerzen, tagsüber sporadisch wenn die Kompresse etwas zwickt (wechsel diese mehrmals täglich)

- Woche 9: läuft gerade, ähnlich wie Woche 7-8, ohne merkliche Verbesserung. 

 

Zusammenfassend nochmal meine tägliche Routine und meine Beschwerden (Stand heute Woche 9)

- Pflaumensaft in der Früh mit anschließendem weichen Stuhlgang

- Flohsamenschalen in der Früh

- Früh, Mittags, Abends auswaschen, abschrubben, trocknen 

- Zusätzliches Auswaschen falls Stuhlgang zwischen durch aufkommt 

- Bewegung in Form von spazieren gehen 

- Anwendung Diltiazem 2x täglich (nur äußerlich, auf Empfehlung des Arztes) 

- Teilw. Nachmittagsstuhlgang, auch weich und geformt 

- Schmerzen beim Stuhlgang und teilw. sporadisch durch Kompresse

- Wundreste, hellbräunliches Sekret auf den Kompressen, egal wie oft ich wechsle

- aufgrund der Temperaturen feuchtes Gesäß, jedoch Kompresse am After bei Fissur 

- Ja, ich esse ausreichend Ballaststoffe 

 

Meine Frage:

Mache ich etwas falsch? Ist das aktuelle Krankheitsbild immer noch normal oder muss ich etwas ändern bzw. gibt mein Arzt mit zu wenige Informationen zur OP-Nachsorge. Ich möchte zwingend vermeiden, dass eine erneute chronische Fissur auftritt und ich ggf. wieder operiert werden muss, geschweige denn, wie der Genesungsverlauf besser kontrolliert werden soll, wenn ich "nur" alle 6 Wochen vor Ort zur Kontrolle bin. 

 

Ich bedanke mich für Ihr Engegament und Ihre Tipps. 

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Bisherige Antworten
Experte Dr. Oetting
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15.07.2024, 08:01 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Die Wundheilung nach einer Fissurektomie zieht sich bis zu 3 Monate. Insofern ist alles noch im Rahmen. Die beschriebene Reinigung (Abrubbeln) wäre mir persöhnlich zu aggresiv. Ich würde ein alleiniges Ausduschen empfehlen - kenne aber auch nicht den Zustand der Wunde und einer möglichen Infektion bei welcher so etwas ggf Sinn machen würde. 

Der Stuhlgang sollte eher geformt als weich sein, damit er auch die Wunde und den After bei der Passage dehnt. 

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting