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Kryptitis heilt nicht - bin verzweifelt - es tun?

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

01.08.2022 | 13:52 Uhr

Hallo Zusammen!

Ich weiß nicht mehr weiter und suche deshalb Hilfe hier im Forum. Vielleicht kann mir hier jemand helfen. Ich kann echt nicht mehr. 

Ich bin weiblich, 42 Jahre alt.

Seit sechs Wochen leide ich an folgende Symptomen:
- stechende Schmerz im After (sehr häufig auftretend) 
- Brennen am After (nahezu ständig)!
- Manchmal Jucken am After

Mein erster Arzt (ein Chirurg auch für Enddarmerkrankungen) stellte mittels Tasten die Diganose Analfissur (allerdings zugegebenermaßen ohne diese tatsächlich sehen zu können). Er verschrieb hiergegen Diltiazemsalbe, die ich allerdings aufgrund starken Brennens nicht anwenden konnte. Daraufhin versuchte ich es bis zu meinem Arzttermin bei einem Proktologen einige Wochen lang mit 
- Posterisan Akut
- Hametum
- Olivenöl Bio
- Sitzbäder mit Kamillosan
- Kühlen 

Lediglich das Olivenöl deckelte den Schmerz ab und zu.
Kühlen (auch Baden in Naturbadessen in kaltem Wasser) hilft nur während der Anwendung.

Letzte Woche diagnostizierte der Proktologe dann eine Kryptitis. Eine Analfissur liegt seiner Meinung nach nicht vor. Gegen die Kryptitis verschrieb er 10 Diclofenac-Zäpchen. Diese nehme ich seit fünf Tagen und es hat sich nichts verbessert. Nach wie vor habe ich den ganzen Tag heftige Schmerzen - egal ob ich sitze, stehe oder gehe.

Nun meine Frage:

- wie lange wird das Ausheilen der Kryptitis wohl dauern? (gibt es hier Erfahrungswerte)

- wann müsste ich eine Besserung durch das Diclofenac
(1x täglich, jeweils Abends ein Zäpfchen) bemerken?

- was kann ich tagsüber gegen die Schmerzen tun? Was kann ich mir gegebenenfalls noch verschreiben lassen?


Für Hilfe wäre ich einfach unendlich dankbar, da mein Arzt noch eine Weile in Urlaub ist.



Liebe Grüße 
Bumbar2022


01.08.2022 14:04 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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19.10.2022, 13:23 Uhr
Antwort

Hallo Frau Schönenberg-Hackenberg,

nun melde ich mich nach längerer Zeit doch noch einmal. Es haben sich ein paar Veränderungen ergeben. Zum einen habe ich den Arzt gewechselt. Außerdem wurde ein normaler Ultraschall gemacht, ein MRT mit Kontrastmittel und eine Endo-Sonographie. 

Die Endo-Sonographie wurde noch von Arzt Nr. 1 gemacht. Die ursprüngliche Diagnose, Kryptitis, war hiernach nicht zu halten. Die Krypten selbst waren wohl vollkommen unauffällig. Alleridings meinte mein erster Proktologe dass  man da wohl eventuell eine intersphinktäre Entzündung sehen könne. Er bot mir daher eine OP zur Spaltung an, könne aber nicht garantieren, dass dies mein Problem lösen werde.

Da mir vor einer OP jedoch an einer zweiten Meinung gelegen war, bat ich am Folgetag telefonisch um Überlassung der Endo-Sonograhpie-Bilder. Hierauf teilte man mir aber mit, dies nicht möglich sei und dass diese Bilder ohnehin nicht besonders aussagekräftig seinen. 

Ich wechselte daraufhin den Arzt, welcher einen weiteren normalen Ultraschall durchführte und ein MRT veranlasste. Mein neuer Arzt, meinte nach Begutachtung seiner eigenen  Ultraschall Bilder und der des MRT, dass er mir leider keine Operation anbieten können da man auf diesen Bildern absolut nichts sehe, was eine OP rechtfertigen würde. Auf den Bildern sehr alles gut aus, kein Abszess, etc. Außer einer gut verheilten Fissur und einer Eierstockzyste sei da rein gar nichts. 

Es wird vorerst also keine OP geben. ich hoffe das ist erst einmal die richtige Entscheidung. Ich denke mein erster Arzt hat die OP mehr oder weniger aus Verzweiflung vorgeschlagen, weil ihm keine andere Lösung einfiel.

Nächste Woche wird mein neuer Arzt eine App Betäubung des Unterleibs vornehmen, ähnlich einer PDA vor einer Geburt. Er möchte so herausfinden, ob ein Problem eventure durch entzündete/beschädigte Nerven verursacht wird. Außerdem schlug er den Besuch eines Neurologen vor. Ich denke das macht Sinn.

Ich weiß ja nicht, ob Sie weitere Behandlungsvorschläge machen dürfen, aber wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Meine Schmerzen bestehen leider nach wie vor.

Viele Grüße,

Bumbar

 

 

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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19.10.2022, 19:29 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Sie haben jetzt alle mögliche und vorhandene Diagnostik im Analbereich erhalten.

Die Vorschläge Ihres neuen Arztes erscheinen mir sehr vernünftig und durchdacht. Auch der Versuch einer vorübergehenden Netvenblockade ist aus diagnostischen Gründen sinnvoll.

Der Neurologe kann dann die Gesamtbefunde mitbeurteilen. Also zusammenfassend finde ich das geplante Vorgehen sehr vernünftig.

 

Ich drücke Ihnen die Daumen! 

Dr. E. S.