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Fibrin oder Eiter im Wundsekret?

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

16.10.2021 | 10:51 Uhr

Guten Tag, 

Ich hatte am 24.09.21 eine Anal-Fistel-OP (submukös) und es wurde die entzündete Krypte entfernt.
Ich habe seitdem täglich Fibrin Sekretion. Wie lange wird diese noch anhalten? Also, das Fibrin liegt nicht nur auf der Wunde auf, da würde ich mir keine Sorgen machen. Ich habe täglich relativ viel Fibrin auf den Kompressen. Es riecht nicht, von daher denke ich nicht, dass es Eiter ist. 

Ich war gestern bei meinem Chirurgen und er meinte, das kann noch wochenlang anhalten... Solange bis die Wunde nahezu geschlossen ist und das sei normal. 

Muss ich mir wirklich keine Sorgen machen? Warum wird denn immer wieder neues Fibrin gebildet? Ich dachte, dieses haftet fest auf der Wunde, wird aber nicht ständig nach außen abgegeben. 

Vielen Dank für eine Antwort und viele Grüße

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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31.08.2022, 11:06 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ich denke, hier hilft nur konsequentes Handeln, gute Pflege und Durchhalten. Eine Operation ist für mich in dieser Situation GAR KEINE Option, würde wohl eher alles noch schlimmer machen.

Halten Sie durch, die Pflege mit dem Öl etc. wird sicher auf Dauer auch Erleichterung bringen.

Solche Verläufe gibt es leider immer wieder mal, Sie sind da gar nicht alleine. Die Analregion und die Schleimhaut ist superempfindlich, braucht lange Zeit zur Regeneration, wenn einmal ein Schaden eingetreten ist.

Alles Gute !

Dr. E. S.

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31.08.2022, 11:23 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort Frau Dr. Schönenberg-Hackenberg. Das nimmt mir doch etwas die Angst.

Was mir noch auffällt, ist, dass wenn ich auch nur minimal in dem Bereich schwitze (was sich bei den momentanen Temperaturen leider nicht immer vermeiden lässt), auch ein extremer Juckreiz im äußeren Bereich direkt am After auftritt. Das war vor den OPs nie der Fall.

Lässt sich das auch dadurch erklären, dass diese Region einfach sehr empfindlich ist und das alles Zeit braucht, bis es wieder "normal" funktioniert? 

Vielen Dank für alles! 

 

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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01.09.2022, 11:01 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ihre eigenen Erklärungen sind absolut richtig, die Schleimhaut scheint superempfindlich zu sein !

Es ist auch ganz typisch, daß der Juckreiz bei Wärme zunimmt, deshalb ist kühlen, soweit möglich, ein ganz guter praktischer Tipp.

Alles Gute, Dr. E. S. 

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27.11.2022, 12:35 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Schöneberg-Hackenberg, 

Ich brauche bitte wieder Ihren Rat. 

Ich wurde ja 4x am Enddarm operiert und Ruhe habe ich immer noch nicht.

Die Narben verursachen Missempfindungen beim Laufen und es bildet sich regelmäßig aus nicht erklärbaren Gründen ein Ekzem am After. Die Ärzte sagen aber, dass sich all diese Beschwerden wohl mit der Zeit legen werden.

Was aber kürzlich beim Ultraschall des Enddarms diagnostiziert wurde, bereitet mir große Sorgen.

Die Ärztin meinte, unter der Narbe sei echofreie Struktur, was für Flüssigkeit spreche und das deswegen evtl. wieder operiert werden muss und die Flüssigkeit entfernt werden muss. In dieser OP würden auch die vielen Vernarbungen entfernt werden.

(Fisteln und Abszess konnte sie ausschließen.) 

Bereits nach der 2. OP wurde mal ein MRT durchgeführt, auf dem genau an der Stelle auch Flüssigkeit sichtbar war. Anscheinend sammelt sich bei mir unter diesen Narben immer Flüssigkeit.

Ich habe meine behandelnde Hautärztin (auch Proktologin) gefragt, was sie dazu sagt und sie meinte, dass unter keinen Umständen nochmal operiert werden soll, ausser es sei zwingend notwendig. Eine weitere OP würde die Situation noch mehr verschlimmern, denn es werden sich wieder Narben bilden, die noch schlimmer sein könnten, als jetzt. (Sie ist froh, dass die starken Vernarbungen endlich weicher und elastischer sind). Des weiteren habe ich ja nach jeder OP mit starken Wundheilungsstörungen zu kämpfen. Und sie sagt, dass diese Flüssigkeit allein, wenn keine Abszesse oder Fisteln vorliegen, keine Indikation für eine OP ist. Oft baut der Körper diese Flüssigkeit mit der Zeit selbst ab.

Was sagen Sie dazu? Noch eine weitere OP wäre wirklich ein Albtraum und möchte ich natürlich vermeiden...

Könnte man die Flüssigkeit denn evtl. punktieren? Sie befindet sich nah am Ausgang des Enddarms, man kommt gut hin. Oder soll ich abwarten, dass der Körper die Flüssigkeit mit der Zeit allein abbaut? Oder sehen auch Sie die Notwendigkeit einer OP?

Vielen Dank für Ihre Hilfe! 

Ich wünsche Ihnen einen schönen 1. Advent 

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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28.11.2022, 12:28 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ich schließe mich der Meinung Ihrer behandelnden Ärztin VOLL UND GANZ an -, nicht ohne wirkliche Not neu operieren. Kleine Flüssigkeitsansammlungen nach Operationen sind häufig ein Restzustand und haben keinen Krankheitswert, so scheint das ja auch bei Ihnen zu sein. Man würde nur neu operieren müssen, wenn sich ein Abszess o.ä. bildet, dafür gibt es aber keine Anzeichen.

Vertrauen Sie Ihrer behandelnden Ärztin, ihre Argumentation scheint sehr schlüssig und vernünftig.

Alles Gtue, Dr. E. S.