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Analvenenthrombose und langer Flug

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage an Expertin Schönenberg-Hack...

29.09.2012 | 15:18 Uhr

Sehr geehrte Dr. Schönenberg-Hackenberg,
ich benötige dringend ärztlichen Rat, war aber auch schon in der Apotheke.
ich habe seit fast 2 Tagen plötzlich einen recht schmerzhaften Knubbel am Darmausgang, der jedoch weder blutet noch juckt, sondern beim Gehen schmerzt. Man kann ihn deutlich ertasten, er ist recht prall" und ich tippe ihn auf ungefähr auf die Größe einer kleinen Weintraube. Seit heute morgen kann man ihn auch wieder "hineinschieben", er kommt allerdings nach einiger Zeit wieder heraus. Ich habe ihn mir auch angeschaut und er ist recht bläulich. Ich benutze seit diesen zwei Tagen zum einen Hametum Zäpfchen, Posterisan akut und Quercus Salbe von Wala.
Ich habe 10 Tage auf der Messe gearbeitet, was mit viel körperlicher Arbeit und viel Sitzen und Stehen verbunden war. Hinzu kam Verstopfung, anschließend Durchfall. Vor drei Tagen (mittwoche) war ich ausserdem abends lange unterwegs und habe ein paar Gläser Alkohol getrunken. Zudem nehme ich die Pille.
Ich habe mir nun im Internet diverse Bilder angeschaut und dachte zunächst, dass es sich eher um eine vergrößerte Hämorrhoide handelt, aber ich tippe nun jetzt doch eher auf eine Analvenenthrombose.
ich war bisher nicht beim Arzt, da wir zur Zeit Wochenende haben und ich sonst ins Krankenhaus in die Notaufnahme müsste und mir das unangenehm ist.
Nun meine Frage: Ich fliege am Montag abend nach Südafrika, mein Flug dauert 24 Stunden und ich bleibe 2 Monate dort. Kann eine solche Analvenenthrombose auf dem Flug gefährlich werden? Wenn ich am Montag doch zu einem Arzt gehen muss und er diese Blase aufsticht, wie lange dauert die Heilung? Und wie lange dauert eine solche Rückbildung der Blase, wenn ich einfach weiter die Cremes und die Zäpfchen nutze? Macht es Sinn, eher Aspirin zu nehmen, um das Blut zu verdünnen? Gerade im Hinblick auf den langen Flug am Montag?

Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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30.09.2012, 11:44 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Es hat sich wohl, wie Sie ja auch schon vermuten, eine relativ große Analthrombose (AVT) gebildet. Vor dem langen Flutg rate ich von einer operativen Abtragung ab, denn das Blutungsrisiko wäre relativ hoch. Arbeiten Sie besser nur mit Salben, am besten Heparinsalbe, dies ist risikolos. Die Rückbildung wird einige Wochen in Anspruch nehmen, die Beschwerden wie Druckgefühl etc. lassen aber meist nach wenigen Tagen nach. Keine Manipulationnen, kein Zurückschieben (reizt nur den Hautbefund), KEIN Aspirin. Beachten Sie die allgemeinen Regeln für Langstreckenflüge: Beine bewegen, viel Trinken etc.
Eine Analthrombose ist ein völlig anderes Krankheitsbild als eine Beinvenenthrombose !
Alles Gute !
Dr. E. S.