Avatar

Analvenenthrombose/Hämorrhoide nach Blasenentzündung und Pilzinfektion

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

22.11.2010 | 12:08 Uhr

Liebes Hämorrhoiden-Team,

Ende Oktober habe ich mir eine Blasenentzündung „eingefangen“, die ich im Beginn in Absprache mit meinem Hausarzt, ohne Antibiotika ausheilen wollte – auch weil ich mir nicht sicher war, ob ich schwanger sein könnte (zu früh vor meiner nächsten Menstruation). Nach drei Tagen hab ich die stärker werdenden Schmerzen nicht mehr ausgehalten und bin, weil ich auch noch einen genitalen Herpes vermutete (hatte ich schon einmal), direkt zum Frauenarzt.

Dieser hat eine gehörige Blasenentzündung bestätigt und mir ein „Schwangerschaftstaugliches Antibiotikum“ verschrieben. Wegen eines Herpes sollte ich mir keine Sorgen machen, dem wäre nicht so.
Für mich hatte es sich einfach so empfindlich angefühlt.

Parallel zum Antibiotikum habe ich meine Scheidenflora mit Eubiolac-Zäpfchen unterstützt, um einem Pilz vorzubeugen.

Leider hat diese Maßnahme offensichtlich nicht viel bewirkt, kaum war das Antibiotikum fertig, war der Pilz auch schon da.

Der nächste Frauenarztbesuch bestätigte mir einen Pilz nach Sichtkontrolle (kein Abstrich o. ä.). Kadefungin wurde das Mittel der Wahl. Erst fühlte es sich an, als würde es besser werden, aber nach einer Woche hatte ich eher das Gefühl, dass es insgesamt mehr brennt und empfindlicher ist, vor allem bis zum After.
Nach dem roten Schmetterling der Pilzinfektion war nun alles von Scheide über Damm bis zum After rot.
Der nächste Arztbesuch brachte mir die Diagnose, dass es sich dabei jetzt wohl um ein Ekzem handeln würde, dem man besser mit Baycuten-Creme (kortisonhaltig) zuleibe rückt.
Nach zwei-drei Tagen sollte es merklich besser werden...

Nach wiederum einer Woche bin ich wieder bei meinem Frauenarzt vorstellig geworden – meine Beschwerden waren nicht wirklich verschwunden und ich hatte das Gefühl, dass sich an meiner Rosette eine Vorwölbung auftut. Nicht schmerzhaft, aber mit einem leichten Druckgefühl.
Diesmal hat der Frauenarzt mir erstmal klargemacht, dass ich nicht zu sehr auf Symptome achten sollte (war ich jetzt zu „hellhörig“?!?).
Ich habe nochmal Herpes genitales angesprochen und das hat er gleich abgewunken. Er schaute sich die Sache an, und erst nachdem ich eindringlich von einem Gefühl einer Hämorrhoide gesprochen habe, schaut er dort nochmal genauer nach und sagt: Ja, das ist wohl eine kleine Hämorrhoide, vorne Richtung Scheide. Außerdem hätte ich evtl. leichte Fissuren im Scheiden-/Dammbereich.
Ich sollte alle Salben sein lassen und vielleicht Bepanthen benutzen, am After nach dem Toilettengang mit etwas Öl nachwischen, um ihn sauberer zu bekommen als mit trockenem Abwischen.
Dieser letzte Arztbesuch ist nun drei Tage her, heute Morgen entdeckte ich, hat sich eine größere Ausstülpung am After entwickelt – nicht sehr groß, vielleicht wie ein Kirschkern, aber tendeziell dunkler (bläulicher) als die Haut rundherum.

Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, wie das alles im zusammenhang stehen könnte – komme aber nicht darauf.
Eingefallen ist mir aber, dass ich solch eine Vorwölbung schon einmal hatte – mit ebensolcher Vorgeschichte (nach Blasenentzündung etc.).

Handelt es ich dabei eher um eine AVT oder Hämorrhoide? Kann es einen Zusammenhang zu meiner Vorgeschichte geben?
Zu dem fast schon runterspielenden Kommentar meines Arztes (ich bin vor noch nicht so langer Zeit erst in diese Praxis gewechselt): wenn man einmal Herpes gen. hatte, ist man „hellhörig“ untenrum, weil man bei einem Schub auf jedem Fall frühestmöglich handeln möchte. Außerdem gibt es in meiner Familie Hämorrhoiden- und Darmkrebsfälle.

Ich freue mich auf Ihre Antwort!
Nike

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

1
Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
Beitrag melden
23.11.2010, 02:03 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Nach den verschiedenen Therapien und Behandlungen hat sich jetzt wohl ein Analekzem gebildet, zusätzlich gibt es die typischen Symptome einer kleinen Analthrombose.
Die AVT können Sie selber mit Heparinsalbe behandeln (dünn nur auf die AVT auftragen), die Rückbildung dauert einige Wochen, erfolgt aber bei kleinen AVT gut spontan.
Zur Behandlung der empfindlichen und strapazierten Analhaut rate ich zur Reinigung nur ausschließlich mit Wasser, dann deckende Zinksalbe (z.B. Zinkoxidsalbe LAW) auftragen, keines falls kortisonhaltige Salben.
Alles Gute !
Dr. E. S.