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Analekzem nach Einnahme von Antibiotika

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

28.10.2008 | 11:13 Uhr

Lieber Expertenrat,

ich hatte vor drei Wochen eine akute Atemwegsinfektion und habe zunächst das Antibiotikum Azithromycin und, als dieses keine Ausreichende Wirkung zeigte, Amoxicillin mit Clavuansäure verschreiben bekommen. Gegen Ende der Behandlung verspürte ich einen aufkommenden Juckreiz am Darmausgang, der sich zunehmend verschlimmerte. Mittlerweile hat sich daraus ein Analekzem entwickelt, für das mir mein Arzt eine kortisinhaltige Creme zur Bekämpung von Pilzinfektionen verschrieben hat (Epipevisone), da beim Amoxiclav als seltene Nebenwirkung ein Befall des Darms mit Hefepilzen dokumentiert ist. Dass dies die Ursache für meine Beschwerden ist, ist allerdings nur eine Vermutung. Es wurde weder eine Analyse des Stuhls noch eine bakteriologische Untersuchung durchgeführt. Die Creme wende ich nun schon seit zwei Tagen an, wobei ich eine gewisse Linderung der Symptome feststellen kann, aber ich verspüre immer noch ein Stechen im After und auch weiterhin Juckreiz. Für wie wahrscheinlich halten Sie die Hefepilz-Theorie und wie wirkungsvoll ist die eingeleitete Therapie, falls keine Pilzinfektion vorliegt? Wie lange sollte ich noch abwarten, falls keine Besserung eintritt?

Vielen Dank bereits im Voraus für die Hilfe...

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Expertin Schönenberg-Hackenberg
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28.10.2008, 12:47 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ein Zusammenhang Ihrer Bescherden zu der Antibiotikaeinnahme ist wahrscheinlich - ein häufiges Problem. Bei V. a. Pilzinfektionen ist ein Abstrich nicht üblich und erforderlich, man macht einen Behandlungsversuch mit Salbe. Warten Sie 3 - 4 Tage, wenn keine Beserung eintritt, ist ein Behandlungsversuch mit Zinksalbe schonend und oft erfolgreich. Keine Seife, Duschgel, etc. , waschen nur mit Wasser !!
Alles Gute !
Dr. E. H.

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05.01.2009, 02:46 Uhr
Antwort

Hallo Frau Hackenberg,

zunächst herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ich habe in der Zwischenzeit von meinem Hausarzt das Antimykotikum Miconazol KSK verordnet bekommen, welches ich acht Wochen lang regelmäßig angewandt habe. Während der Behandlung haben sich die Symptome gebessert, allerdings konnte ich stets ein leichtes Brennen/Stechen am Darmausgang feststellen. Leider hat sich etwa eine Woche nach Behandlungsende erneut ein Analekzem ausgebildet. Aus diesem Grund habe ich die Behandlung vor einigen Tagen wieder aufgenommen - die Symptome bessern sich gerade wieder. Für mich hat es den Anschein, als ob nicht nur die Haut um den Darmausgang herum, sondern auch die Darmschleimhaut betroffen ist, welche ich mit der Miconazol-Creme nicht vollständig erreichen und von wo aus die Infektion sich ständig wieder ausbreiten kann. Ansonsten habe ich beim Stuhlgang keinerlei Beschwerden, also keine Schmerzen und ich konnte bisher auch kein Blut entdecken. Ich habe aufgrund der Hefepilz-Theorie zwischenzeitlich auch eine Therapie mit Nystatin-Tabletten versucht, allerdings ohne spürbaren Erfolg. Natürlich nehme ich auch die Hygiene sehr ernst und befolge die entsprechenden Empfehlungen.

Mein Hausarzt scheint mit der ganzen Angelegenheit überfordert zu sein und hat mir eine Überweisung zu einen Dermatologen und eine weitere zu einem Proktologen ausgestellt und mir ansonsten freie Wahl gelassen. Wie würden Sie an meiner Stelle nun weiter vorgehen? Würden Sie mir raten, zuerst einen Hautarzt oder besser gleich einen Proktologen aufzusuchen? Der nächste Proktologe ist allerdings 90 Kilometer entfernt. Und wie lange kann ich die Behandlung mit Miconazol fortsetzen (in der Packungsbeilage wird bei der Anwendung an Schleimhäuten explizit zur Vorsicht geraten)?

Vielen Dank nochmals für Ihre Hilfe...