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OP von peri Analthrombose notwendig?!?!

Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden

13.05.2010 | 07:21 Uhr

Hallo,
ich habe vor einer Woche gemerkt, dass sich ein Fremdkörper an meiner Rosette bildet, der mit den tagen immer größer wurde. Er verursachte keine Schmerzen oder sonstiges, aber war aufeinmal da.
Daraufhin ging ich zum Arzt und schilderte meinen Befund. Dieser diagnostizierte mir eine peri anal thrombose und schlug vor diese direkt zu entfernen. Nach dem schmerzhaften Eingriff gab man mir keine Schmerzmittel und ließ mich mit dem Auto nach Hause fahren.
Zuhause angekommen wurden die Schmerzen so groß, dass ich vor Schmerzen geschrien habe.
Nach 4 Tagen habe ich nun immernoch Schmerzen und trau mich nicht auf die Toilette zu gehen, weil die offene Wunde sonst wieder aufplatzt.
Ich frage mich nun, ob die Operation wirklich notwendig gewesen ist, da ich ja gar keine Schmerzen vor dem Eingriff hatte. Vorallem bin ich aber stinksauer auf den Arzt, weil dieser mich nicht anstaendig aufgeklärt hat und mir keine Schmerzmittel gab.

Hier in dem Forum lese ich, dass solche Thrombosen nicht operiert werden, wenn sie keine Beschwerden verursachen.
Liegt ein Behandlungsfehler vor?

Lieben Gruß

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13.05.2010, 07:37 Uhr
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Ein Behandlungsfehler nicht direkt.
Thrombosen sind absolut harmlos und zu vergleichen mit einem blauen Fleck. Sie können von super schmerzhaft bis hin zu nicht schmerzhaft sein. Wenn so eine Analvenenthrombose sehr groß ist und Schmerzen verursacht dann rät man dazu sie abzutragen. Ist sie allerdings nicht besonders störend und schmerzhaft, so dass man es gut aushalten kann, rät man eher von einer Eröffnung der Thrombose ab, da dann der Wundschmerz größer ist als die Thrombose selbst und man somit keinen Gewinn hätte. D.h. in Ihrem Fall wäre es besser gewesen einfach eine Heparin Salbe (Thrombareduct) 3-4 x tgl. gut einzumassieren, wodurch die Thrombose nach ein paar Wochen von selbst verschwunden wäre. Was sie ohnehin immer tut, egal ob man mit Creme behandelt oder nicht. Thrombosen werden IMMER vollständig vom Körper wieder abgebaut.
Was für Sie jetzt zu beachten ist, ist Ibuprofen 400 zu nehmen. Zum einen gegen den Wundschmerz, zum anderen dass keine Schwellung nach der OP entsteht. Das sollte der Arzt eigentlich verschrieben haben! Ebenso Kompressen mit Dexpanthenol Salbe (Bepanthen-Salbe) vorlegen, dass die Wunde ordentlich abheilt.
Ansonsten ganz normal auf Toilette gehen! Da kann gar nichts passieren!

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13.05.2010, 10:05 Uhr
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Danke fuer Ihre schnelle Antwort.
Ich verstehe dann nicht warum der Arzt die unbedingt direkt entfernen wollte. Mir wurde versichert, dass die Thrombose nicht alleine verschwinden kann, da das Blut in der der Thrombose zu dick sei um abgebaut werden zu können.
Ibuprofen wurde mir nicht verschrieben. Mir wurde Paracetamol empfohlen, aber nicht verschrieben. Auch wurden mir Kompressen mit Salbe mitgegeben.
Ich bin vorgestern auf die Toilette gegangen. Dabei ist die Wunde aufgerissen und es hat ordentlich geblutet. Jetzt weiger ich mich auf die Toilette zu gehen, damit die Wunde schneller heilen kann. Ich flieg ja übermorgen in den Urlaub.

Kann ich Schmerzensgeld verlangen, weil der Arzt eine unnötige Theraphieform gewaehlt hat? Oder Schadensersatz, falls ich deshalb meinen Urlaub (wovon mein Arzt wusste) nicht antreten kann?

Lieben Gruß

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13.05.2010, 11:11 Uhr
Antwort

Sie können Ihren Urlaub problemlos antreten :) Das ist gar kein Problem! Das es blutet ist vollkommen normal. Es ist ja eine Wunde. Wenn man sich irgendwo verletzt und eine Schürfwunde hat blutet es auch. Gehen Sie auf jeden Fall ganz normal auf Toilette. Da kann- ich wiederhole mich- NICHTS passieren.
Dass eine Thrombose nicht mehr von alleine verschwinden kann ist absoluter Blödsinn! Mein Rat: Suchen Sie sich dringend einen neuen Proktologen! Einen ausgewiesenen Spezialisten. In Heidelberg gibt es einen der besten in Deutschland- Dr. B. Lenhard.
Aber da jetzt ja erstmal mit OP behandelt wurde, ist ein Arztbesuch eigentlich nicht mehr notwendig. Wenn der Arzt wusste dass sie einen Urlaubsaufenthalt geplant hatten, hätte er eigentlich ebenfalls von einer OP abraten sollen, da wie gesagt es auch eine Heparin-Salbe getan hätte.
Nehmen sie einfach ausreichend Kompressen, Dexpanthenol Salbe und Ibuprofen mit in den Urlaub. Von den IBU würde ich empfehlen die nächsten paar Tage noch jeweils Morgens und Abends eine zu nehmen. Dann ist das gröbste überstanden. Paracetamol sind weniger wirkungsvoll.
Das wichtigste jedoch: Ganz normal auf Toilette gehen- für einen weichen aber immer geformten Stuhlgang sorgen. Niemals zu fest und keinesfalls breiig-flüssig! Das ist grundsätzlich schlecht für die Haut und in Ihrem Fall auch für die Wunde.

LG

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14.05.2010, 12:58 Uhr
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Vielen Dank für die Antwort, Sie haben mir sehr geholfen. Ich werde mich morgen dann mal mit den nötigen Sachen eindecken. Wie ich meinen Stuhlgang jetzt von Verstopfung auf weich und geformt kriege werd ich mal googeln.
Ich habe mir eben die Wunde angeschaut. Sieht eigentlich gut aus, jedenfalls so gut wie es da Unten aussehen kann. ;)
Jedoch habe ich das Gefühl, dass die Thrombose wieder da ist. Ich hab nicht direkt nach der OP nachgeschaut, da ich zu starke Schmerzen hatte, aber jetzt finde ich sieht es genauso aus wie davor, nur dass keine Haut drauf ist.
Ich glaube ich gehe morgen sicherheitshalber um ruhig schlafen zu können zu einem anderen Arzt.
Oh man... ich freu mich schon mit einem Sitzring in den Flieger zu steigen...