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3. grad - nicht operieren

Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden

10.06.2009 | 07:26 Uhr

hallo zusammen,
ich war heute beim proktologen - auch chirurg, und der sagte dass ich hämorrhoiden 3. grades hab und er operieren müsse. ich habe abgesehen von blutungen aber keine probleme. also kein schmerz kein jucken kein brennen und so. was passiert, wenn ich die operation nicht machen lasse? dazu sollte ich erwaehen, dass ich das seit etwa 10 jahren hab und seit 5 jahren ist es genau so wie jetzt, es wird also nicht schlimmer. ich will einfach keine op, ich hab angst vor der narkose und außerdem hab ich gelesen, dass ein geringes riskio auf inkontinenz besteht wenn ich die op mache. was passiert also, wenn ich es einfach nicht machen lasse? werde ich dann einfach tot umfallen? dazu finde ich nirgendwo etwas. kann mir jemand weiter helfen?
vielen dank

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12.06.2009, 09:56 Uhr
Antwort

Hi Ronni,
so hätte ich das auch erwartet. Er hat aber nicht nach Beschwerden gefragt - ich hab ja keine außer ein wenig Blut. Ob 4. Grad draus wird, ist eben die Frage, denn seit mehreren Jahren ist alles unverändert. Aber wenn, dann kann ich ja immernoch operieren lassen, oder? Darauf zielte ja meine Frage im ersten Beitrag. Es wird ja nicht irgendwann zu spät zur OP sein, oder? Also ich meine, wenn ich dann irgendwann mal Beschwerden habe, kann ich es doch nachholen, oder? Deshalb wunderte es mich auch, dass der Arzt direkt sagte: Da muss ich operieren. Als hätte ich keine Wahl und es ginge um Leben und Tod. Deshalb war ich sehr verwundert, weil es ja seit Jahren so ist und er so tat als wäre es 5 vor 12 und er muss schnell ran.
Danke für den Tipp, ich glaub, ich geh mal zu einem niedergelassenen Proktologen. Der, wo ich war, ist der Chefarzt der Chirurgie und Proktokologie im KH. Daher hatte ich schon bevor ich da war, die Vermutung, der will gleich schneiden. Das scheint für Chirurgen ja immer die beste Lösung zu sein.
Danke nochmals
Stefan

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27.08.2009, 10:10 Uhr
Antwort

kurze Chronologie meines Hämorridalleidens:

1994 erste Bluttropfen beim Stuhlgang-etwas Panik aber dann doch ignoriert.

1995 Heraustreten einer Hämorrhoide-dann doch zum Proktologen- Verödung durch Injektion. Alles war gut.

1996 Langsames Entstehen einer vergrößerten Hämorrhoide. Keine Panik, da Symptomatik ja bekannt. Von 1996 bis Frühjahr 2009 gelernt damit umzugehen-Salbe und zurück schieben etc..

Ab Mai 2009 häufiges starkes Bluten-Schmerzen beim Zurückführen.

Juni 2009 extreme Schmerzen beim Mountainbikefahren.Einstellung aller sportlichen Aktivitäten.

Im Juli Hausarzttermin mit Überweisung zur Proktologie HELIOS-Klinik-Untersuchungstermin 3.8.09.-Rekthoskopie mit Befund einseitige Hämorrhoide II.-III. Grades mit Analfistel.

Dringend kurzfristige OP am 5.08.09 angeraten, jedoch von mir wegen geschäftl. Verplichtungen ( selbst. Handwerker) auf den 17.8.09 festgelegt.

Kontinuierliche Steigerung der Schmerzen-alle Schmerzmittel wirkungslos-schlaflose u- schmerzhafte Nächte. Montag den 10. 8.09 gearbeitet-mittags eingestellt wegen unerträglichen Schmerzen. Dienstag um Aufnahme in Klinik gebeten zwecks Notfall-OP.

Dienstag erneute UntersuchungOP-Termin auf den nächsten Morgen festgelegt.

Am 12.8.09 OP mit Entfernung der Hämorrhoide und Fistel-Rekonstruktion des Analbereichs. Starke Schmerzen wie bereits oben beschrieben.

Am Donnerstag den 20.8.09 probeweise und schmerzadaptiv mit handwerklicher Arbeit begonnen-ging relativ gut, fühlte mich nach körperlicher Anstrengung besser als am Morgen.

Freitag gearbeitet und Samstag gearbeitet. Jeder Tag war besser in der Empfindung.

Heute Nacht war die erste seit Monaten, in der ich völlig schmerzfrei 8 Std. geschlafen habe.

Stuhlgang heute morgen ohne jegliche Schmerzen. Die Prozedur mit duschen etc. w.o. beschrieben, halte ich natürlich trotzdem weiterhin konsequent ein.

Fakt ist, bereits 11 Tage nach der OP hat sich meine Lebensqualität entscheident verbessert,

Bezügl. oben geschriebenen Meinungen, möchte ich sagen, sie sind sowohl richtig, wie auch falsch.
Die beste OP-Methode, ist natürlich vom individuellen Fall abhängig. Dies kann nur ein erfahrener Proktologe beurteilen. Ich habe auch nach einer von mehreren schmerzfreien OP-Methode gefragt. In meinem Fall wurde mir die radikale Vorgehensweise, ich glaube nach Milligan-Morgan empfohlen. Die soll auch, nach Meinung von Experten, die schmerzhafteste aber nachhaltigste sein.

Abschließend an alle, die sich mit dieser Thematik beschäftigen müssen:

1.Machen Sie nicht den gleichen Fehler, wie ich es getan habe. Gehen Sie frühzeitig in Behandlung, sonst zahlen Sie früher oder später mit starken Schmerzen und allen daraus resultierenden Konsequenzen.

2. Gehen Sie zur Untersuchung oder bei einer notwendigen OP, immer in eine Fachklinik mit erfahrenen Proktologen. Dilettanten gibt es auf dem Gebiet viele.

Alles wird gut. *:)

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