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Probleme nach Sklerosierung

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

13.12.2023 | 18:08 Uhr

Liebes Experten-Team,

ich leide seit August 2023 unter einem Fremdkörpergefühl im Analbereich. Erst war dieses nur zeitweise nach dem Stuhlgang da und jetzt eher dauerhaft. Hinzugekommen ist ein Reizgefühl/Entzündungsgefühl v.a. am Abend. Der erste Proktologe vermutete eine Proktitis, fand aber in der Rektoskopie keinen Anhalt. Meine jetztige Proktologin hat Hämorrhoiden 1. Grades festgestellt und bisher 2 mal verödet. Die Beschwerden haben sich leicht verringert, allerdings habe ich zeitweise Probleme mit Verstopfung und muss beim Stuhlgang pressen, was dem ganzen nicht zuträglich ist. Auch habe ich seit der Sklerosierung das Gefühl der Analbereich sei geschwollen und es ist zeitweise Blut im Stuhl (2. Sklerosierung ist 2 Tage her). Hängt das Blut mit der Sklerosierung zusammen? Wenn ja, wie lange kann dieses noch anhalten? Wie lange braucht das Gewebe nach der Verödung um sich zu regenerieren?
Außerdem wurde bei der letzten Sklerosierung ein ventraler Mukosaprolaps festgestellt. Erstmal ohne Konsequenz. Ich habe etwas im Internet gelesen und sehr Angst bekommen. Muss man diesen Prolaps immer operieren? Gibt es etwas was ich tun kann, um diesen am Fortschreiten zu hindern?
Mich belastet die ganze Sache sehr - bin psychisch etwas labil und Angstpatient. Eine Ernährungsumstellung führe ich gerade durch, um die Verstopfung zu verringern. Ist 2 mal Stuhlgang schädlich bei Hämorrhoiden?

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Bisherige Antworten
Experte Dr. Oetting
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15.12.2023, 08:05 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Bis eine Sklerosierung wirkt, dauert es mehrere Wochen. Somit ist eine Blutung nach 2 Tagen noch völlig normal. Die Verödung führt zu einer abakteriellen Entzündung und diese wiederrum zu einer Vernarbung und diese zu einer Schrumpfung/Stabilisierung des Gewebes. Daher dauert das ganze entsprechend lang. 

Ein ventraler Mukosaprolaps muß nur dann operiert werden, wenn er auch Probleme bereitet, welche konservativ mit Stuhlregulation und geändertem Stuhlgangsverhalten (Nicht Pressen bei der Stuhlentleerung) in den Griff zu bekommen sind. Insofern ist es eine Seltenheit, dass ein ventraler Mukosaprolaps tatsächlich operiert wird. 

Legen Sie Ihre Energie auf die Stuhlregulierung und das richtige Stuhlgangsverhalten, dann bekommen Sie die allermeisten Beschwerden problemlos in den Griff. Ggf. kann die lokale Anwendung einer Zinksalbe die Beschwerden lindern.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting 

 

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19.01.2024, 17:12 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Oetting,

danke für Ihre Antwort.

Ich habe noch ein weiteres Anliegen: Seit circa 2 Wochen habe ich zeitweise einen starken rektalen Druck, als würde etwas aus dem Anus herausdrücken. Beim Wasserlassen ist das am stärksten. Es entspannt sich dabei sozusagen nicht nur die Blase, sondern auch der After. Schwer zu beschreiben. 
Woran könnte das liegen? Laut meiner Proktologin ist soweit alles in Ordnun bzw. hat sich gut zurückgebildet. Sie hat den kleinen Mucosaprolaps vor 1 Woche noch verödet.

Kann das auf eine Beckenbodenschwäche hindeuten? Oder sollte ich die Prostata untersuchen lassen? Oder braucht alles noch etwas Zeit für die Heilung?

Danke bereits im Voraus für Ihre Mühe.

Experte Dr. Oetting
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22.01.2024, 13:02 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Nach einer Verödung kann ein Druckgefühl im Mastdarm entstehen bzw. auch verbleiben. Für eine Beckenbodenschwäche sprechen die Beschwerden nicht. Dagegen können Prostatabeschwerden ein Druckgefühl im Mastdarm auslösen. Eine Abklärung derselben ist demnach auf jeden Fall empfohlen.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting