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Heilungsverlauf nach 2 Monaten

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

07.12.2023 | 10:52 Uhr

Sehr geehrter Herr Oetting, 

mich plage mich seit mittlerweile 8,5 Wochen mit den Nachwirkungen einer Fergusson OP herum. 
Beim Stuhlgamit habe ich Schmerzen, es fühlt sich an als ob immer wieder etwas aufreißen wurde. Danach blutet es auch , hört dann auch wieder auf. nach dem Stuhlgangs ist es für mehrere Stunden sehr unangenehm, vor allem aber außen nach meinem Hefphl Gefüh, keine Schmerzen im Analkanal soweit ich das beurteilen kann. Es fühlt sich an als wäre auch die Haut extrem gereizt. Der Kollege hat mir eine Wundauffrischung empfohlen, man sieht wohl von außen dass eine Wunde ( auch mein Gefühl dass es speziell die eine stelle ist ) noch nicht verschlossen ist.  Leider konnte immer noch keine innere Untersuchung vorgenommen werden ( OP war am 09.10.), sobald etwas in die Nähe meines Afters kommt verkrampfe ich total- trotz diversen Entspannungsübungen und Techniken überlistet mich da meine Psyche, es schmerzt ziemlich und dann ist es vorbei.  eine Unzersuchung kann derzeit nur in Narkose durchgeführt werden, deswegen bin ich da natürlich dabei wenn der Kollege sagt er würde dann auch tun was zu tun ist . Leider habe ich mich noch vor der OP gedrückt weil ja bald Weihnachten ist und ich 4 Kinder zuhause habe, meine Panik ist groß dass es mir erneut so schlecht geht wie nach der ersten Operation.

Meinen sie es gibt noch eine Chance auf  "spontane" Heilung , kann sie ein langwierige Verlauf normal sein   ? 
Meine Hausärztin hat mir Postericort Zäpfhen aufgeschrieben , ist das sinnvioll oder lieber nur die Cortisonsalbe ? 

Seit ca 3-4 Wochen nehme ich zusätzlich Diltiazemsalbe.

Ich fühle mich  in der Praxis sehr gut aufgehoben und möchte ungern den Kollegen der sich mir angenommen hat ( nicht der Operateur ) ständig mit meinen Fragen belästigen, ich bin schon froh dass mich  endlich mal jemand ernst nimmt, man kann sich selbst ja schon nicht mehr glauben, vor allem weil mir vor der OP erklärt wurde dass es keine große Sache sei und ich nach einer Woche wieder einsatzfähig wäre. 

Vielen lieben Dank schon im Voraus für Die Beantwortund meiner langen Nachricht !!

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Bisherige Antworten
Experte Dr. Oetting
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07.12.2023, 17:58 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Grundsätzlich kann die Heilung der Wunde nach einer Fissuroperation 12 Wochen andauern.

Die Zäpfchen lokal sind nicht sinnvoll, da sie nicht an dem Ort wirken wo das Cortison benötigt wird. Die Diltiazem-Salbe kann manchmal gut die Schmerzen lindern. Insofern ist die Anwendung und ggf. auch Dehnung der Wunde mit derselben empfehlenswert. 

Für die richtige Heilung ist es essentiell, dass Sie eine "Entspannung" an die Beckenmuskulatur bringen. Durch warme Sitzbäder, Wärmflaschen oder ausreichend Schmerzmittel, da die Dehnung der Wunde für eine richtige Heilung wichtig ist. 

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting

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07.12.2023, 18:39 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort ! 

Die Operation wurde wegen einem Analprolaps durchgeführt, Begründung für die Ferguson Methode war,die laut operierenden Ärztin, schnellere Heilung.

Also kann es auch bei diese Methode einfach länger dauern ? laut OP Bericht  wurden 2 Hämhorroiden Grad4 entfernt und eine Grad 3, ergibt das dann größere Wunden ?

Einerseits möchte ich die Wunde in Ruhe lassen , zumal ich seit der OP immer noch mit meiner Kontinenz Kämpfe, auch die Toilette habe ich ein paar Sekunden wenn es soweit ist . da der Schließmuskel beleidigt ist möchte ich vermeiden das ganze System noch weiter zu strapazieren .

Andererseits ist die Sorge, dass doch was anderes die Ursache für die Schmerzen ist gross, zumal es sehr wechselhaft ist . Mal ist es ein paar Tage super und ich denke bald ist es geschafft und dann kommt wieder ein Einbruch. 

Dann muss ich versuchen weiterhin Geduld zu beweisen.


 

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08.12.2023, 07:40 Uhr
Kommentar

Guten Morgen,  

ich habe noch eine Frage die mich umtreibt. Kann es sein , dass die Reizungen vom Stuhlgang kommen , seit einer Woche nehme ich kontinuierlich ein bisschen flohsamen zum Macrohol, das macht den Stuhl geformter und auch der Durchmesser wird größer. Bis jetzt war es wirklich immer Bleistiftdünn und jetzt ist es mindestens das doppelte vom Umfang. Könnte das eine Verschlechterung hervorrufen ? Oder ist es am Ende die Cortisonsalbe ? Es fühlt sich nach dem Stuhlgang sehr wund und geschwollen an, man kann aber keine Schwellung tasten .  

Danke !! 

Experte Dr. Oetting
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11.12.2023, 07:55 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Natürlich hängt die Dauer der Wundheilung auch von der Größe der Wunden ab und kann dementsprechend länger andauern. Und die Größe der Wunden hängt wiederrum von der Größe des Befundes vor der Operation ab. 

Ein Cortisonpräparat sollte nur bei chronischen Wunden oder bei überschießender Wundheilung eingesetzt werden, da sonst die "normale" Heilung gebremst wird. 

Was die Ursache für die Beschwerden ist, ist leider aus der Ferne nicht endgültig zu klären. Der Durchmesser des Stuhlganges sollte es aber nicht sein, da ja auf Dauer auch ein normal geformter Stuhlgang ohne Schmerzen möglich sein sollte.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting