Mein Alter ist 37 Jahre, männlich, ich wiege ca. 65 kg und trinke sehr viel Flüssigkeit (ca. 2-3l/Tag Wasser+Kaffee).
Probleme mit Verstopfung habe ich nicht, allein, ich habe einen Beruf, bei dem ich ununterbrochen sitze, meistens 6 Tage die Woche, kann mir keine Krankheitsausfälle leisten und bin abends meist zu kaputt für Sport (Schichtdienst seit 7 Jahren in der EDV).
Seit einer Woche habe ich einen anfangs ca. 4-5 cm grossen Knubbel, der quasi über nacht entstanden ist. Beim ersten Stuhlgang waren ein paar kleine Blutspritzer auf dem Toilettenpapier, danach nicht mehr. Ich war sehr erschrocken, hab es für eine riesige Hämorrhoide gehalten und bin aus Angst nicht zum Arzt. Nach Lesen im Forum bin ich nun zur Erkenntnis gekommen, dass es sich um eine Analthrombose handeln muss. Ein Zurückschieben in den After (am Morgen als ich den Knubbel bemerkte) war nicht möglich, hat extrem geschmerzt, als der Knubbel wieder heraustrat. Auch vor 2 Tagen war ein Versuch ohne Erfolg. Der Knubbel ist inzwischen merklich kleiner. Schmerzen habe ich eigentlich keine.(Nur selten und dann ganz kurz durch Druck.)
Da ich bis heute von Hämorrhoiden ausgegangen bin, habe ich inzwischen eine sehr grosse Angstschwelle vor einem Arztbesuch aufgebaut.
Ich stehe im letzten halben Jahr unter sehr grossem psychischen Druck (beruflich und privat)und habe mich gerade von meiner Frau getrennt (vor 3 Wochen). Ich war bereits einmal wegen einer Angstproblematik in ambulanter Psychotherapie (Beziehungs- und Verlustangst mit Panikattacken).
So eigenartig es klingen mag glaube ich, dass der Knubbel während eines Albtraums entstanden ist, in dem Stuhlgang tatsächlich das einzige ist, an dass ich mich erinnere (beim Aufwachen war der Knubbel einfach da).
Ist das tatsächlich eine mögliche Ursache? Kann ich mich so verkrampft haben, dass ich davon eine Analthrombose solcher Grösse bekomme?
Meine zweite Frage: Wenn ich keine Schmerzen habe, und dass grösste Problem eigentlich nur die Toilettenhygiene ist (der Knubbel ist auch jetzt noch beim Abwischen sehr hinderlich, wenn auch nicht mehr so gross), ist dann trotzdem ein Arztbesuch/eine OP nötig oder kann ich mir die Panikattacken ersparen und abwarten, bis der Knubbel in dem Tempo verschwindet, wie er bis jetzt auch besser geworden ist?
Ich bin froh, diese Seite gefunden zu haben, da ich dadurch endlich einen Ansprechpartner für mein Problem habe und hoffe auf eine baldige Antwort, da ich immer noch sehr peinlich und ängstlich mit meinem Problem umgehe und mir im Moment keinen direkteren Ansprechpartner (Arzt) vorstellen kann.
Ich hoffe, Sie können mir (zumindest, was die Thrombose(?) angeht) helfen...
Grosse Analthrombose...?
Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage
Antwort
PS: Erst beim lesen im Laienforum bin ich auf die Möglichkeit gestossen, dass die Entstehung des Knubbels möglicherweise auch psychosomatische Ursachen hat und ich hier Ursache und Wirkung verwechsle. Ich habe in letzter Zeit im wahrsten Sinne des Wortes unter immensem äusserem Druck gestanden, für den ich mir jeden Ausgleich verkniffen und nichts nach aussen gelassen habe, um den Anforderungen gewachsen zu sein. Daher wohl auch dieser Albtraum...nach den Panikattacken hatte ich früher bereits immer starke Depressionen. Ich war der Meinung, inzwischen (nach der Therapie) alles im Griff zu haben, bis zur Trennung von meiner Frau...
Oder liege ich mit meiner Vermutung vielleicht ganz falsch???
Für eine Antwort aus fachlicher Sicht wäre ich sehr dankbar...
Antwort
Da die Analthrombose Sie relativ wenig beeinträchtig und Sie große Bedenken wegen eines Arztbesuces haben, können Sie den Spontanverlauf wohl abwarten. Achten Sie auf gute Hygiene, vermeiden Sie Pressen. Bei guter Rückbildung sind keine weiteren Problem zu erwarten.
Alles Gute !
Dr. E. H.