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Sehr starke Schmerzen und Blutung beim Stuhlgang

Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden

29.10.2006 | 01:14 Uhr

Seit ca. 2 Wochen habe ich starke Beschweden beim Stuhlgang. Es fing damit an, dass ich Blutungen feststellte. Nun seit ca. 7 Tagen kann ich gar nicht mehr beschwedefrei auf die Toilette gehen.
Ich habe so starke Schmerzen beim Stuhlgang, dass es mir jedesmal die Tränen in die Augen treibt. Desweiteren haben sich die Blutungen stark verschlimmert. Auch nach dem Stuhlgang dauert es teilweise bis zu 2 Stunden bis ich wieder schmerzfrei sitzen oder mich bewegen kann.
Ich habe in diesem Forum schon viel von Knubbeln gelesen, die sich wieder in den Darm drücken lassen. Das habe ich auch, jedoch bereits seit ca. 2 Jahren. Ich habe mir nun in der Apotheke die Salbe Faktu Akut gekauft und seit 3 Tagen behandel ich mich damit, jedoch ohne den Hauch einer Besserung. Den beigefügten Applikator benutze ich dabei natürlich nicht, sondern creme nur von aussen.

Mein Problem ist einfach, dass ich mich gar nicht mehr auf die Toilette traue, weil ich Angst vor den Schmerzen habe und die gleiche Angst hemmt mich davor zum Artz zu gehen. Es ist für mich ein Alptraum, mir vorzustellen, dass der Arzt mein After untersucht oder mir vielleicht irgendein Gerät einführt...

Kann mir vielleicht jemand die Angst vorm Arzt nehmen oder mir ein Tipp geben, wie ich mich dem Arzt gegenüber verhalten soll. Ich kann ja nicht sagen: Herr Doktor ich habe dort unten starke Schmerzen, aber wehe Sie fassen mich dort an!.

Danke schonmal für Eure Tipps
Natascha

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29.10.2006, 02:06 Uhr
Antwort

Hallo Natascha,

es ist schon arg schlimm, was Du da mit Deinem After durchmachst und es wäre relativ einfach, zu fragen, warum bist Du nicht eher damit zum Arzt gegangen.
Was Du da etwas ungenau beschreibst, könnte ein Hämorrhoidenleiden sein, zu dem sich noch eine Fissur gesellt hat und letzteres ist höllisch schmerzhaft!
Ja, Du mußt unbedingt in ärztliche Behandlung!
Ich entnehme Deinem Schreiben, dass es nicht so sehr die Scham ist, zum Arzt zu gehen, sondern die Angst vor den Schmerzen, die der Arzt Dir während der Untersuchung zuführen könnte, richtig?
Du solltest Dich darum zu einem erfahrenen Facharzt begeben, der sich Proktologe nennt.
Du findest ihn in Wohnortnähe im Internet unter
www.coloproktologen.de/FuerPatienten/Spezialistensuche.html.
Wenn Du die Wahl hast, nehme den mit einem S hinter dem Namen, dann hast Du einen wirklichen Spezialisten!
Fernmündlich bittest Du dort um einen Untersuchungstermin, erklärst dabei aber schon, dass Du starke Schmerzen hast und nach Möglichkeit sofort kommen möchtest (Schmerzpatient), dann bekommst Du schneller einen Termin.
Beim Arzt selber findet ein Vorgespräch statt, ja, hier erklärst Du dem Arzt schon, dass Du wegen der zu erwartenden Schmerzen eine höllische Angst vor der Untersuchung hättest und bittest ihn, die Untersuchung möglichst nach der Verabreichung einer kurzen Schlafspritze vorzunehmen.
Ein guter Proktologe weiß, wie schmerzhaft das sein kann und wird sich danach richten!
Also, Natascha, hab keine Angst, habe Vertrauen zu dem Arzt!
Zuvor solltest Du Dir bei Deinem Hausarzt eine Überweisung zu diesem Arzt holen, lehne es aber ab, wenn der auch erst schauen will!
Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich, ansonsten teile doch bitte kurz mit, wenn Du einen Termin hast.
Bis dahin werden Salben nicht wirklich helfen, was Du gegen die Schmerzen tun kannst bis zum Arztbesuch ist kühlen.
Benutze dazu Eiswürfel, aber immer ein Tuch zwischen Eis und Haut!
Gute Besserung,
Distelfink

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29.10.2006, 02:43 Uhr
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Hallo Distelfink,

vielen Dank für den Tipp mit dem Proktologen-Finder! Ich habe mir nun 2 Spezialisten in meiner Nähe herausgesucht und werde morgen gleich versuchen möglichst bald einen Termin zu bekommen. Ich hoffe wirklich, dass der Artz dann so geduldig und sanft sein wird, wie Du es beschrieben hast, denn es ist nicht die Scham sondern wirklich die Angst die mich bisher davon abgehalten hat. Ich habe immer gehofft, dass es sich von allein wieder zurückbildet und mir ein Arztbesuch erspart bleibt, jedoch ist es mittlerweile einfach so schlimm geworden, dass ich weiss, dass es keinen anderen Weg als dem zum Arzt gibt und hoffe einfach nur noch, dass ich möglichst bald wieder schmerzfrei auf die Toilette gehen kann. Das mit den Eiswürfeln werde ich bis dahin ausprobieren und dadurch hoffentlich eine kleine Linderung erleben...

Vielen Dank und Gruß
Natascha

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11.11.2006, 08:34 Uhr
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Hallo Distelfink,

erst einmal vielen Dank, dass ich mit Deiner Hilfe und Deines Mutmachens nun endlich den Weg zum Arzt bestritten habe!

Ich habe also nun diese Woche den Weg zum Arzt angetreten und es wurde folgende Diagnose gestellt: Ich habe eine stark vergrößerte Analpapille (ca. 2-3 cm) und eine tiefe Fissur. Beides soll nun operativ entfernt werden. Soweit ich das verstanden habe, soll die Fissur weiträumig herausgeschitten werden um eine Heilung der Wunde zu beschleunigen. Ich habe nun nächsten Dienstag erneut einen Termin zur OP-Besprechung. Solange muß ich mich mit einer Salbe (DoloPosterine) behelfen und regelmäßig eine Analdehner anwenden, welches äusserst schmerzhaft ist.

Mich würde nun einfach nochmal interessieren, wie diese OP in etwa verläuft und wie die Heilung danach ist. Ich habe nämlich wirklich Angst, nach der OP noch mehr Schmerzen zu haben als jetzt, schliesslich sind es ja dann offene Wunden... Und wie lange werde ich in etwa Arbeitsunfähig sein?

Würde mich über ein kurzes Feedback sehr freuen
Gruß
Natascha

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11.11.2006, 09:08 Uhr
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Hallo Natascha,

ich melde mich mal zu Wort, weil ich solche OP schon hinter nir habe.

Die Schmerzen vor der OP waren wirklich die Hölle. Als ich dann aus der Narkose aufwachte hatte ich schon 80 % weniger Schmerzen als vorher. Die erste Nacht war nicht angenehm, aber es war auszuhalten.

Wenn Du dann wirklich auch die Wunde nach dem Stuhlgang richtig ausduscht, Dich ballaststoffreich ernährst und mind. 2 Liter Wasser zu Dir nimmst, sollte eigentlich nichts schief gehen.
Ich würde das immer wieder machen lassen, da meine Fissur schon chronisch war.

Was ich aber nicht verstehe: Wenn Du noch nicht so lange Schmerzen hast, scheint Deine Fissur noch nicht chronisch zu sein. Vielleicht bekommst Du es auch mit einem Dehner hin. Hat der Arzt denn gesagt, dass die Fissur schon chronisch ist d. h mit Narbengewebe? Oder unterhält die vergrößerte Papille die Fissur?

Die Heilung nach einer OP kann vor 6 - 12 Wochen dauern, es ist immer unterschiedlich und kommt sehr auf Deine Verhaltensweise an. Wegden der Arbeitsunfähigkeit kommt es natürlich ganz darauf an, was Du beruflich machst. Den ganzen Tag sitzen oder umherlaufen wirst Du nicht können. Rechne aber erstmal mit 14 Tagen.

Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich gerne bei mir melden