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Schmerzen nach Longo-OP !?

Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden

04.11.2009 | 06:43 Uhr

Hallo,

ich hatte vor 8 Tagen eine H.-OP nach Longo. Erst heute komme ich wieder ohne Schmerzmittel aus. Im Stehen und Sitzen spüre ich zumindest noch leichten Schmerz und ein Druckgefühl. Allerdings habe ich wahnsinnig Angst vor dem Stuhlgang. Die Schmerzen dabei sind so stark, dass mir fast schwarz vor Augen wird. Essen tue ich daher seit einer Woche extrem wenig (die ersten Tage wegen OP, danach eben wegen der Schmerzen). Vom Abführmittel Lactulose bekomm ich Blähungen, die weniger hilfreich sind und auch Schmerzen verursachen. Der Stuhl wird dadurch aber nicht spürbar weicher. Das einzige, was sofort nach dem Stuhlgang hilft, ist warm (>= Körpertemperatur) zu duschen.
Hat jemand Tipps? Und warum hab ich überhaupt Schmerzen bei dieser schmerzfreien Methode, wie Longo überall bezeichnet wird?

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07.12.2009, 11:50 Uhr
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Ich wurde vor 1 Jahr nach Longo operiert und ich kann euch nur empfehlen geduldig zu sein. Die Schmerzen kurz vor dem Stuhlgang, dass kann länger dauern bis sich das mal gibt. Bei mir hat das über 1/2 Jahr gedauert. Für wichtig halte ich, dass man keine Schmerzen nach dem Stuhlgang hat. Dieser Druckschmerz vor dem Stuhlgang war bei mir auch so heftig, dass ich den Stuhlgang kaum aufhalten konnte, Anfangs nur wenige Sekunden und da musste ich mich schon danach richten und wissen wann ich das nächste mal ca. wieder Stuhlgang habe um nicht irgendwo in der Pampa ohne Toilette zu stehen, aber das hat sich dann eingependelt und nach 2 Monaten konnte ich dann auch schonmal komplett verkneifen, weil man hat ja nicht ständig eine Toilette in der Nähe.
Ich bin davon überzeugt dass das auch bei euch verschwindet mit der Zeit.
Extra wenig essen um Stuhlgang zu vermeiden würde ich nicht. Mir sagten die Ärzte damals dass es besser ist so früh wie möglich wieder Stuhlgang zu haben nach der OP und danach eben regelmäßig, denn umso schneller spielt sich wieder alles ein.
Habe mit Mucofalk sehr gute Erfaqhrung gemacht und nehme das heute noch teilweise, wenn ich Dinge esse die Verstopfungen fördern wie dunkle Schokolade usw, dann nehme ich prophylaktisch auch nochmal dieses Zeug manchmal, denn selbst wqenn nach der OP alles ok ist sollte man sich darüber bewusst sein dass man eben eine Veranlagung für Hämos hat und wenn man seine Ernährungsweise und Stuhkganverhalten beibehaält, nur eine Frage der Zeit ist bis man wieder Neue hat.
Am Anfang nach der OP sollte ich das 3x am Tag nehmen und hatte die ersten Tage nach der OP fast alle 3-4 Stunden Stuhlgang für jeweils sehr wenig Stuhl dann. Das Meiste war dann eben dieser Mucofalkschleim mit Blut vermischt. Sah alles viel Schlimmer aus als es war, denn man weiß ja dass ein paar Tropfen Blut schon ein Glas Wasser rot färben können und man denkt wunder wieviel Blut man verloren hat, dabei sieht es einfach nur mehr aus als es letztlich ist.

Ich habe jetzt nach 1 Jahr manchmal noch ein leichtes ziehen wenn sich Stuhlgang ankündigt aber damit kann ich leben und es ist ok weil es danach direkt weg ist und nicht nachwirkt. Hängt dann auch von der Konsistenz des Stuhls ab und wenn er weich ist ist das kein Problem. Der Prof damalas meinte auch dass sowas durchaus 1 Jahr dauern kann bis sich alles wieder eingespielt hat. Man muss bedenken dass man die Analschleimhaut bei Longo eben wieder an einer anderen Stelle positioniert und das ganze Nervengeflecht in dieser Umgebung muss ich da eben auch drann gewöhnen.

Ich bereue diese OP keinesfalls obwohl ich Anfangs ziemlich Nachblutungen hatte die meinen Krankenhausaufenthalt von den angepeilten 3 Tagen, 7 Tage draus geworden sind. War aber alles kein Problem und eben nur zur Sicherheit.
Longo wird zwar immer als Schmerzfrei beworben, aber das hängt eben auch stark davon ab wie ausgeprägt die Hämos schon waren.
Bei Patienten mit kleineren Hämos, wo das eigentliche Lifting der Analschleimhaut im Vordergrund steht, ist es glaube ich relativ schmerzarm bis schmerzfrei. Wer aber schon relativ große Knoten hatte, der kann einfach keine Schmerzfreiheit erwarten nach so einer OP, dafür wird da einfach zuviel Material bewegt und die Hämos fallen nach der Unterbrechung der Blutzufuhr nunma nicht direkt ab und das dauert eben auch nochmal eine Zeit bis die wieder Schrumpfen.

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30.05.2010, 03:57 Uhr
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Danke Frank, dein Beitrag hilft ungemein. Da bin ich froh, daß es doch recht normal ist, danach Schmerzen zu haben. Habe mir schon Sorgen gemacht. Wurde Donnerstag um 14:15 Uhr operiert und bin am Sonnabend um 12:00 Uhr nach hause. Hatte im 4-Bett-Zimmer nicht wirklich Ruhe und Besuch war da von morgens 7:00 Uhr bis abends 20:00 Uhr. Bin bald ausgeflippt. Jetzt bin ich aber beruhigt und warte auf Besserung.

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11.08.2014, 14:31 Uhr
Antwort

Hallo,

 

weil dies ja sicher noch andere lesen, schreibe ich mal, wie es mir ergangen ist:

 

Ich bin vor 6 Tagen nach Longo operiert worden, von einem erfahrenen Operateur, der etwa 100 dieser OPs pro Jahr macht. Die OP selbst ist komplikationslos verlaufen hieß es, allerdings konnte ich nachher kein Wasser lassen und mir musste ein Harnkatheter gelegt werden, was sich als problematisch herausstellte - sie haben 5 Versuche, ohne Betäubung, benötigt. Heute habe ich erstmals das Gefühl, wieder schmerzfrei pinkeln zu können.

Dagegen hat mir die eigentliche OP wenig Sorgen bereitet. Schmerzfrei sitzen konnte ich trotz zusätzlich entfernter Hautfalte bereits am Tag nach der OP weder. Den ersten Stuhlgang hatte ich nach 3 Tagen. Zuvor etwas Blähungen, die recht schmerzhaft waren. Der Stuhlgang selbst war indes schmerzfrei.

Allerdings muss ich seitdem recht häufig auf den Klo und zumindest in den ersten Tagen war alles eher durchfallartig. Es geht aber von Tag zu Tag besser. Etwas schmerzhaft ist es neuerdings unmittelbar nach dem Stuhlgang. Es wirkt so, als würde Säure auf eine offene Wunde gekippt. Es ist aber wirklich aushaltbar und geht vorbei, mit warmen Abduschen sogar schneller. Dafür bereiten die Blähungen keine Schmerzen mehr.

An Medikamenten nehme ich noch täglich Ibuprofen und Paracetamol, jeweils eine Tablette morgens und abends. Schmerzmittel soll man ja auch nicht unterdosieren.

Mir scheinen hier einige etwas zu viel von der OP zu erwarten. "Schmerzfrei" ist die Methode natürlich nicht, nur schmerzarm. Natürlich hat man nach 1 Woche noch Schmerzen, das ist völlig normal, da ist ja noch nicht alles verheilt. Wichtig ist, dass es aufwärts geht. Wenn man sich geschnitten hat, spürt man das 1 Woche später auch noch, und die Wunden hier sind ja schon deutlich größer.

Bereits jetzt gebessert hat sich, dass das Jucken der Hämorrhoiden weg ist. Es gibt auch bereits jetzt weniger Kotverschmierung. Also .... alles wird gut, auch bei euch ....

Ganz allgemein weise ich darauf hin, dass man im Internet hauptsächlich die Fälle findet, die schlecht gelaufen sind. Ich bin überzeugt, dass in den allermeisten Fällen die OP wirklich gut verläuft!

 

Kwak

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03.09.2014, 22:42 Uhr
Kommentar

Habe einen eigenen Beitrag eröffnet heute, wollte aber gerne das gleiche hier reinkopieren um meine Erfahrung auch hier zu hinterlassen:

 

Hallo liebe Mitleidenden,

wie sind Eure Erfahrungen zur LONGO OP?

Ich wurde am Freitag dem 29.8. operiert nach der Longo Methode. Ich hatte HH 3ten Grades die immer wieder mal beschwerden verursacht haben.

Ich musste drei Nächte im Krankenhaus bleiben. Meinen ersten Stuhlgang hatte ich einen Tag nach der OP, dieser war sehr schmerzhaft und leicht blutig. Aktuell fünf Tage nach der OP muss ich 1 bis 3 mal aufs Klo. Es fühlt sich an, wie wenn der After viel enger ist wie vorher. Kann dieses Gefühl jemand von Euch bestätigen?

Ist der Darm mal leer fühlt sich alles schon recht gut an. Wenn aber nach dem Stuhlgang immer noch was drin ist, dann spüre ich das. Will aber auch nicht zu lange auf dem Klo sitzen und vermeide jegliches drücken, ist aber immer leichter als gesagt. Das führt gleich zu Ängsten zu den nächsten HH. Dies ist auch der Grund wieso ich mehmals aufs Klo muss bis der Darm leer ist.

Es ist auch ein leichtes zwicken im Darmbereich und es tut machmal so weh, wie wenn man auf das Steißbein gefallen wäre. Ich würde auch sagen, dass es sich anfühlt als wenn man einen Fremdkörper im After hat.

Das heutige Abendessen (-> Nudeln mit Gorgonzola) habe ich nicht gut vertragen und hatte wohl von der Soße Durchfall, was nicht besonders vorteilhaft nach der OP ist. Jetzt juckt es ganz schön im Darm.

Ich mache 2 Sitzbäder am Tag mit Kamille. Nehme was zur Stühlverdünnung. Hatte Ibuprofen 600mg 2x täglich genommen, jetzt nur noch morgens. Diese nicht der Schmerzen wegen, sondern weil es abschwellend wirkt und damit förderlich bei der Heilung ist. Dusche meinen After nach dem Stuhlgang aus.

Grüße

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04.12.2017, 21:01 Uhr
Kommentar

Hallo,
ich habe im letzten Jahr aufgrund Hämorrhoiden 3-4 Grades (Marisken) eine OP nach Longo durchführen lassen. Ich hatte mich vorher schon viele Jahre damit herumgequält, ohne mich wirklich zum Arzt zu trauen - das ist ja irgendwie ein unangenehmes Thema. Aber da es ja von alleine auf Dauer auch nicht besser wird, bin ich den Schritt gegangen und der Arzt sagte, es käme nur noch eine OP in Frage. Ich habe zunächst ein Mal "diese Longo-Methode" gegoogelt und bin auf viele Beiträge gestossen, die mir Angst gemacht haben...

Aber wie KWAK schon schreibt...(sinngemäß) "man findet im Netz bestimmt hauptsächlich Beiträge zu Fällen, die schlecht gelaufen sind und der Großteil läuft sicherlich gut"...

  Aus diesem Grund poste ich hier nun auch meine Erfahrungen, die im Gegenteil nämlich ziemlich positiv waren. Ich war für 2 Tage im Krankenhaus und am Tag der Entlassung habe ich noch gedacht "Wie soll ich bloss jemals wieder schmerzfrei sitzen können", denn die Beschwerden waren doch recht groß und ich habe Schmerzmittel bekommen. Die Ärzte hatte mir nach der OP jedoch erklärt, dass es sich bei den Schmerzen um einen Bluterguss handeln würde, der im Rahmen der OP entstanden sei und in der Tat waren die Schmerzen wenige Tage nach der Entlassung auch weg. Ansonsten hatte ich keinerlei Beschwerden und alle Beschwerden die ich vor der OP mit den Hämorrhoiden hatte, sind weg und auch jetzt ca. 1,5 Jahre später nicht wieder aufgetreten.

Ich hatte vorher täglich Flohsamenschalen eingenommen um einen möglichst weichen Stuhlgang zu haben. Ohne war es eine riesige Qual und mit Flohsamenschalen stülpten sich trotzdem die Marisken beim Stuhlgang heraus und ich konnte kaum sitzen und es nässte sehr stark. Meine Lebensqualität war wirklich stark eingeschränkt.
Nach der OP habe ich (aus Vorsicht und Gewohnheit) noch weiterhin morgens Flohsamenschalen eingenommen, aber nach ein paar Wochen habe ich das Gefühl gehabt, es ist gar nicht mehr notwendig und lasse sie seitdem ohne Probleme weg.
Ich bin wirklich sehr froh, die OP gemacht zu haben und bedauere, es nicht schon früher gemacht zu haben. Wenn ich rechtzeitiger zum Arzt gegangen wäre, hätte man eine OP vielleicht sogar vermeiden können...
Also allen mit ähnlichen Beschwerden: Alles Gute und "nur Mut"!!!

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11.12.2017, 12:41 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Hallo GallierNelson,

vielen Dank für Ihren positiven Erfahrungsbericht.

Vielleicht eröffnen Sie hierzu einen neuen Beitrag in unserem Forum, denn dieser Beitrag ist bereits aus dem Jahre 2009.

So wird der Beitrag leichter gefunden und wird anderen sicherlich eine Hilfe sein.

Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute.

Viele Grüße

Victoria Martini

Lifeline - Community-Managerin