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Ärztl. Diagnose: Submusköser Perianaler Abszess!

Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden

03.12.2004 | 02:46 Uhr

Meine Krankengeschichte (zum Glück gut überstanden) und meine Angst haben mich dazu bewogen, diese hier zu schildern. Ich hoffe damit auch anderen Menschen die ähnliches evt. durchmachen werden, hiermit helfen zu können und Ihnen die Angst nehmen zu können. So schlimm war es nämlich gar nicht. Ihr werdet sehen, nach der Geschicht geht Ihr zum Arzt. Hier ist meine Geschichte:

Alles fing an einem Freitag (12.11.04) an. An meinem Anus bemerkte ich eine kleine Schwellung die zunehmend schmerzte. Ich dachte es sei eine Verstopfung oder so was, daher machte ich mir keine Sorgen. Leichtere Vertopfungen habe ich nämlich öfters mal.
Dann als die Schwellung größer wurde (ein leichte Ausbeulung), habe ich auf Hämoriden getippt. Ich hatte große Angst, den ich bin noch recht jung für so was. Im den folgenden Tagen, wurden die Schmerzen immer stärker. Ich konnte kaum noch richtig gehen oder liegen. Der Anus (bzw. die Schwellung) schmerzte bei jedem Schritt. Auch beim liegen hat es geschmerzt. Ich konnte nur noch in einer Position Nachts schlafen. Die Schwellung schmerzte zunehmend, kein unerträglicher Schmerz, aber verdammt unangenehm.

Am 22.11.04 hab ich mich dann endlich durchgerungen zum Arzt zu gehen. Die Leute auf meiner Arbeit haben mich schon gefragt was mit mir los sei, weil ich schon so komisch humpelte. Beim Arzt angekommen nach der Arbeit, war das Sprechzimmer so voll, das die Schwester versuchte alle Leute irgendwie abzuwimmeln, zumal es auch schon so spät war.(Klar, es war Montag und die Leute brauchten einen Gelben Schein) Ich erklärte Ihr nur sehr zögerlich was für und wo ich Schmerzen hatte, daraufhin tippte Sie mir eine Überweisung zu einem Chirurgen (Fachrichtung Proktologie) . Mir wurde erst später klar das Sie als Schwester gar keine Überweisung ausstellen darf, aber das war mir in dem Moment Schei...egal, und meiner Sache eher dienlich.

Ich machte mich mit der Überweisung in der Hand, sofort auf zu dem Chirurgen. Er hatte natürlich schon geschlossen. Sch...!!! Die Schmerzen wurden zunehmend schlimmer. Ich humpelte wirklich rum wie ein Veteran. Ich konnte nichts anderes mehr tun als mir 4 Bier in den Kopp zu knallen und Online zu zocken. Anzumerken, das sitzen war nur noch schwer möglich.

Am nächsten Morgen ging ich dann sofort zu dem Arzt. Das er gleich meinen Ar... untersuchen wird und es auch noch ein wildfremder war, was mit total egal. Ey, das ist sein Job. Das machte der Typ täglich bei hunderten Leuten. Also was soll’s hab ich mir gesagt.
Das ist so als ob es mir peinlich wäre mein Gemüse im Laden zu kaufen. Einfach hingehen, und BASTA.

Also legte ich mich dort seitlich auf die Liege (KEIN FRAUENSTUHL), er mit seinen Handschuh guckte sich die Schwellung an, fühlte drauf und stellt sofort die Diagnose.
„Ja, das ist ein Abszess, muss sofort operiert werden.“. „Was, operiert, sofort?“ „Ja, sofort, ich stelle Ihnen sofort eine Bescheinigung aus (Notfall-Einlieferung), damit gehen Sie bitte zur Notaufnahme. im Krankenhaus.“
Das war ein Brocken, Operieren, sofort, Krankenhaus, Notaufnahme. Das sind ja gleich 4 Dinge auf einmal. J. Ich habe den Arzt gefragt ob es denn nicht etwas später ginge, mit der Einlieferung uns so, er sagte mir nur das wenn so ein Abszess platzt, kann es zu eine Sepsis (Blutvergiftung) kommen und dann hätte ich wirklich ein Problem. Ich weiß das der Arzt bewusst übertrieben hatte, bis so ein Ding platzt, brauch es schon noch Monate.

Im Krankenhaus dann angekommen, begab ich mich zur Notaufnahme. Dort nach geraumer Wartezeit, wurde ich dann abends von einer Ärztin untersucht. Auch das war mir sch.. egal, der ernst der Lage war mir mittlerweile so klar, das so was mir total egal war. Auch meine Krankenvorgeschichte wurde mit mir durchgegangen. Hatte aber keine, außer Blinddarm.
Sie nahm mir 2 kleine Ampullen Blut ab. Ich hatte richtig Angst vor der Blutabnahme, aber ich war so aufgeregt und die Ärztin lenke mich so geschickt ab, das ich das fast gar nicht merkte. Die nahmen mir das Blut ab, um den Grad der Entzündung festzustellen. So haben die mir das gesagt. Ich glaube aber auch das die einen auf andere Sachen noch checken, wie HIV usw., hätte ich es gehabt, hätten Sie’s mir bestimmt gesagt, oder???

Ich lag also immer noch auf der Bare, und nach ca. 45 min. kam die Ärztin dann zu mir und sagte mir das sich mich noch sofort operieren werden. Es war so ca. 21:00 Uhr. Jetzt war alles aus für mich. Das letzte mal als ich operiert wurde, war in meiner Kindheit. Jetzt lag ich ganz alleine da.

Ein Pfleger schob mich also in ein Zimmer. Dort lagen noch 2 andere Menschen. Die hatte genau das gleiche wie ich, einer wurde ein Tag zuvor operiert, der andere zeitlich mit mir, also jetzt. Der bereits operierte, schilderte mir seine Story und nahm mir damit verdammt viel Angst. Ich zog mich aus und musste ein kleines hübsches Kleidchen (Krankenkleid) anziehen, welche hinten verführerisch offen war.

Dann kam ein Arzt herein und untersuchte mich erneut. Zuvor kam eine Schwester und rasiert mir teilweise meine Ritze. Echt komisch, aber Sie tat so als ob das die normalste Sache der Welt sei. Mir war mittlerweile alles egal, Hauptsache die machen das dass weg geht.

Dann ging alles Knall auf Fall. 2 Schwestern schoben mich zum OP Vorzimmer, dort wechselte ich auf eine OP Liege. Dort erwartete mich eine Anästhesistin, die mich zu allem möglichem ausfragte. Ess und Trinkgewohnheiten etc, eine wirklich sehr nette Frau. Ach ja, ich hatte vergessen anzumerken das ich den ganzen Tag über nicht gegessen hatte. Das war mein Glück, sonst hätten die mich erst am nächsten Morgen operiert. Dann schoben Sie mich in den OP Saal. Dort baute eine OP Schwester dann 2 Stützen an die OP Liege. So operieren die mich also, hoffentlich warten die damit noch bis ich weggeratzt bin. (Operation al la Frauenstuhl). Irgendeine Frau meinte zu mir das Sie mir nun ein Schmerzmittel geben würde und es mir dadurch leicht schummrich werden könnte. Schummrich ist gut, das war der beste Trip meines Lebens. Dann sagte Sie mir das sie mir nun die Anästhesie geben würde. Ich war sofort KO.

Als nächstes kann ich mich nur noch daran erinnern wie ich aufwache und stark husten musste. Das kam wegen dem Schlauch der für die Beatmung nötig war. Er wurde mir in die Luftröhre gelegt oder so. Ich wurde dann wieder rausgefahren aus dem OP und in mein Bett umgelegt. Die 2 Schwestern fuhren mich wieder zurück in mein Zimmer. Dort kam ich dann wieder richtig zu mir. Ich verspürte nur einen leichten Schmerz. Glaubt es mir, es war besser als vorher. Dann unterhielt ich mich noch etwas mit meinen Zimmer Nachbarn und schlief ein. Nachts kamen die Schwestern dann rein und wechselten uns den Verband. Morgens und Nachmittags kam ein Arzt herein und guckte sich die Wunde an. Das empfand ich als unangenehm. Aber es war eine Gewöhnungssache. Nach dem 3 mal war es dann Routine.

Das Ausmaß der Operation war mir immer noch nicht ganz bewusst. Die hatten mir doch tatsächlich eine Ellipse (direkt 0,3 cm neben dem Anus) herausgeschnitten, und ca. 1 cm tief. Die haben den Abszess direkt neben dem Schließmuskel weggeschnitten. Bitte erschreckt jetzt nicht, das ist wirklich nicht so schlimm wie es sich anhört. Wirklich nicht.!!! Die Ärte sagten mir das es nur ein Abszess war. Es gibt keine Fistel oder irgendetwas anderes. Dies hätten Sie bei der Darmspiegelung festgestellt die sie während der OP in einem Rutsch mitgemacht hätten. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Nicht nur das es keine Komplikationen gab, sonder das sie auch eine Darmspiegelung gemacht haben. So was sollte eigentlich jeder Mensch mal machen lassen, nur fehlt den meisten der Mut dazu. Ich hatte es hinter mit.!!!
In fast allen Fällen ist es nur ein Abszess der wegoperiert wird. Also macht euch keine Sorgen.

Jetzt fragt Ihr euch noch bestimmt eins. Wie ist der Typ auf Klo gegangen. Also unmittelbar nach der Operation hat mir das große Sorgen bereitet. Ich musste zwar noch nicht aber irgendwann würde es kommen. Es kam das Abends nach dem Abendessen. Da ich ja nun 2 Löcher hatte, dachte ich mir könnte ja eigentlich nichts schief gehen.J!
Nach dem Stuhlgang bin ich sofort unter die Dusche, und habe es mit der Brause alles sauber ausgespült. Das ist neben dem anfänglichen Verbandswechsel, wirklich die unangenehmste Sache. Aber auch hier gilt, nach dem 3 mal ist es wirklich Routine.

Die Schmerzen ließen Tag für Tag, gar halbtäglich nach.. Am 26.11.04 wurde ich dann Morgens gegen 10:00 Uhr entlassen. Als erstes ging ich mit dem Entlassungsschreiben zu meinem Chirurgen der die Diagnose gestellt hatte. Er schmunzelte leicht als er mich sah, ich erwiderte. Er guckte sich die Sache an, verschrieb mir eine Wundsalbe und Kompressen, die ich alle 4 Std. Wechseln soll. Er hat mich dazu noch 2 Wochen krank geschrieben. Ich habe praktisch keine Schmerzen mehr. Nur noch ab und zu wenn ich mich setze und gehe. Aber das ist normal und wird sich von selbest geben. Ich merke sehr wohl noch das da unten noch eine loch ist, aber schlimm ist es nicht.

Nun sitze ich ja schon wieder an meinem PC und tippe hier rum. Ich schreibe diese Geschichte auch, weil ich als ich die Diagnose bekam, nichts über eine derartige OP Online herausfinden konnte. Ferner will ich wie gesagt allen Leuten die Angst nehmen, die so was vor sich haben. Ich seht, es ist wirklich nicht schlimm. Wer Fragen zu bestimmten Details haben sollte, kann mir gerne mailen ([email protected]). Ich werde dann antworten. Alles in allem kann ich sagen das es ein einschneidendes Erlebnis war.und das der Spruch „Du hast doch wohl den Arsch offen“, für mich eine ganz neue Bedeutung bekommen hat. In diesem Sinne, ADIOS!!!

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