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Welche Ernährung bei Analfissur

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

08.02.2005 | 07:20 Uhr

Sehr geehrte Fr. Dr.!

Seit vergangenen Freitag hatte ich solche extremen Schmerzen beim Stuhlgang (ich falle fast in Ohnmacht!), dass ich diesen aufgrund dessen bis Montag verhalten habe (meine Leidengeschichte dauert schon etwas länger, aber so extrem wie seit Freitag wars noch nie).
Montag, also gestern, wurde ich in der Klinik untersucht, es war für mich wirklich ein Notfall, ich war schon völlig entnervt. Bei der Proktoskopie (extrem schmerzhaft in meinem Fall) wurde eine große Analfissur auf 12 Uhr festgestellt.

Als Therapie verschrieb mir die Ärztin:
* Percutolsalbe - 3x täglich lokal
* Laevolac 4x1 El
* 2-3 Liter trinken
* Sitzbäder mit Kamillosan

Lt. Aussage der Ärztin sollte die Fissur bald abheilen bzw. bin ich von einer etwaigen Operation noch meilenweit entfernt.
Sollten sich meine Beschwerden bis Donnerstag nicht bessern, muss ich nochmals in die Klinik.

Am Montag bzw. heute ist es mir endlich gelungen, Stuhl abzusetzen und meine Verstopfung zu lösen (ich war schon lang nicht mehr so glücklich!).

Jetzt zu meiner Frage:
Da ich in den letzten vier Tagen kaum mehr etwas gegessen habe bzw. seit heute nur Joghurt mit Leinsamen, Gemüsesuppe, Griessupe, 1/2 Semmel - also alles eher auf flüssiger Basis - aus Angst wieder eine Verstopfung zu bekommen, möcht ich sie daher fragen, was ich am besten essen soll?
Kann ich Brot, Semmeln, Nüsse,Palatschinken, etc. essen?

Ich wäre ihnen für eine Antwort sehr dankbar!

MfG Tom

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09.02.2005, 11:46 Uhr
Antwort

Sie können all aufgezählten Speisen zu sich nehmen, denn Laevolac ist ein Abführmittel, welches den Stuhl weich halten sollte.
Bei der Therapie ist extrem wichtig, neben den Medikamenten auch einen Analdehner ( Apotheke)anzuwenden , den Sie 2 - 3 pro Tag mit Hilfe von Göleitgel benutzen sollten. Durch den Analdehner kommt es zu einer wesentliche schnelleren Abheilung der Fissur.
Alles Gute !
Dr. E. H.

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09.02.2005, 15:40 Uhr
Antwort

Hallo Tom,
mir ist es ebenso ergangen wie Ihnen, nur habe ich trotz Nachfragens beim Arzt keinerlei Stuhlweichmacher bekommen. Mir ist wochenlang bei jedem Stuhlgang vor Schmerzen bis fast zum Erbrechen schlecht geworden.
Als ich es nicht mehr ausgehalten habe, bin ich doch noch einmal zu einem anderen Proktologen gegangen, aber so wie bei Ihnen war auch meine Untersuchung zur Feststellung der Fissur extrem schmerzhaft, und ich musste mir noch vom Arzt einen verwunderten Kommentar anhören, dass er es sich gar nicht vorstellen könnte, warum die Proktoskopie so weh täte. Auch dieser zweite Arzt hat mir trotz Nachfrage ebenfalls nur empfohlen, normal alles weiterzuessen, so wie bisher auch, aber zumindest hat mir die verordnete Salbe innerhalb der nächsten 2 Wochen geholfen und das Bluten gestoppt und die gemeinsten Schmerzen liessen soweit nach, dass ich jeden Stuhlgang nun ertragen konnte.
Zum Glück hatte ich aber dieses Forum gefunden und habe meine gezielten Fragen an Frau Dr. Hackenberg geschickt und immer umgehend eine Antwort bekommen. Mit dieser Hilfe habe ich meine Schmerzen in den Griff bekommen und mein Wissen um diese Problematik wächst mit jedem Beitrag und der Antwort von der Expertin.
Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben dürfte in Bezug auf Ihre Ernährung, so ist natürlich das Essen von Leinsamen richtig, damit der Stuhl weich bleibt, aber da man möglichst ballaststoffreich essen sollte, ist auch das Essen von Obst, Salaten und Gemüsen ganz wichtig. Ich bin auf ein altes Sprichwort gekommen, einen Apfel täglich, keine Krankheit quält Dich und esse nun nicht nur einen, sondern gleich zwei oder auch mehr Äpfel pro Tag und dazu noch so manches andere Obst und abends immer einen Salat. Bisher habe ich mit diesen Essensgewohnheiten meinen Stuhl auch weich halten können, aber ich darf nicht einen einzigen Tag nachlässig sein, sonst bekomme ich sofort die Quittung in Form von zu festem Stuhl. Natürlich trinke ich jetzt auch viel mehr als früher und beachte den Rat von der Expertin niemals pressen strikt. Ab und zu mache ich mir auch noch ein Sitzbad mit Kamille und jetzt sieht es jeden Tag mehr danach aus, dass ich es bald geschafft haben werde - hat aber auch lange genug gedauert (5 1/2 Monate)- und wenn ich der Ärztin aus dem Expertenrat nicht so sehr vertraut hätte, hätte ich schon längst keine Hoffnung mehr und wäre sicher schon wieder bei einem Arzt vorstellig geworden. Aber, die Expertin sagte immer wieder in ihren Antworten, dass diese sensible Region viel Zeit braucht, um sich selbst regenerieren zu können und so will ich meinem Hinterviertel diese Zeit auch geben.
Ich hoffe, dass es Ihnen besser ergehen wird als mir und dass Sie ganz bald die schlimmen Schmerzen vergessen haben werden.
Alles Gute und von Herzen gute Besserung. Viele Grüsse, Maria.

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10.02.2005, 07:32 Uhr
Antwort

Liebe Maria,

vielen Dank für Ihre aufmunternden Worte und den Tip mit dem Apfel. Ich hab mich darüber wirklich sehr gefreut!
Mittlerweile geht es mir schon wieder sehr gut - ich bin fast schmerzfrei.

Viele Liebe Grüße....Tom