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Schwellung oder Schleimhautvorfall 2 1/2 Wochen post OP

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

14.12.2006 | 09:08 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Hackenberg,

ich muß leider ein wenig ausholen um Ihnen meine Probleme zu schildern:
Seit meiner SS im Jahr 2002 habe ich akute Enddarmprobleme, die mi einer schmerzhaften Mariskenschwellung und einer Fissur begannen.
Nach mehreren Versuchen erstgradige Hämos zu veröden und die Fissur mit Dehnen und Salbe zu heilen, bekam ich 2005 einen Abszess und eine Fistel, die auch im vergangenen Jahr operiert wurden.
Seitdem ist der After durch die narbe leicht verzogen und meine ohnehin vorhandenen Entleerungsstörungen durch langen und stark geschlungenen Darm haben sich dadurch wohl noch etwas verschlimmert. Zusätzlich bestand eine kleine Rektozele.

Im Januar startete ich einen erneuten Versuch, mich von meinem Leiden zu befreien.
Diagnosen: Hämorrhoidialprolaps bei 3 und 7 Uhr bei Bebo-Schwäche, Rektozele bei 12 Uhr, chron. Fissur mit gestieltem Fibrom bei 12 Uhr, Mariske bei 1 Uhr.

Ich wurde mit HAL und supraandermates Lifting operiert, die Rektozele wurde gerafft, die Fissur angefrischt, das Fibrom und die Mariske abgetragen.
Nach ca. 2-3 Monaten war ich beschwerdefrei, lediglich die Entleerungsstörungen traten wieder auf.
Einige Tage nach der OP trat allerdings etwas Schleimhaut hervor, die sich auch nicht zurückschieben läßt und an sich nicht schmerzt.
Seit Mitte diesen Jahres hatte ich wieder gehäuft Beschwerden und ließ mich nun von 2 1/2 Wochen ein weiteres Mal untersuchen und operieren.

Die Diagnose lautete:
Spincterspasmus m. dezenter narbiger Stenose nach Fistel-OP bei 9.00 , Rektumadenom bei 3.00, Analpolyp bei 6.00 und bei 1.00 im Bereich des äußeren Anoderms.
Der Spincter wurde dezent gedehnt, das Adenom und die Polypen wurden abgetragen und ein Shrinking des Hämorrhoidialplexus innerhalb des Anoderms wurde gemacht..
Ich habe keine Hämorrhoiden und keine Rektozele, jedoch ein sehr schlingenreich gewundenes Rektum sowie einen prominenten Hämorrhoidialplexus mit relativem Schleimhautprolaps über dem narbenring.

Ich trinke täglich 2-3 Liter Wasser und achte auch ansonsten auf meine Ernährung, so daß ich weitestgehend täglich Stuhlgang habe.
Die erste Woche nach der OP verlief sehr gut. Nach dem Stuhlgang dusche ich aus und führe etwas Dolo-Posterine-Salbe ein. In der zweiten Woche wurde der Stuhlgang wieder etwas geformter, so daß ich wieder die Entleerungsstörungen bekam und mir gegen den Scherz und das Reißen beim Stuhgang helfen muß, indem ich am Damm in Richrung Fistel-Narbe mit der Hand etwas unterstützen muß.
Bereits vorgestern hatte ich wieder etwas mehr Schmerzen (wie Brennen) aber äußerlich noch nichts entdecken können.
Gestern mußte ich sehr dringend zur Toilette und kam nicht so schnell mit dem Unterstützen am Damm hinterher, so daß es doch sehr wehtat. Mit Dolo-Posterine hielten sich die Schmerzen danach aber in Grenzen. Nachmittags mußte ich ein weiteres Mal aber auch hier hielt sich der Schmerz in Grenzen.

Da ich morgens und abends kurz Dehnen soll, betrachte ich mir meinen Anus relativ häufig und mußte gestern abend eine Blase oder geschwollene Schleimhaut auf 6.00/7.00 Uhr entdecken, die ich mir absolut nicht erklären kann. Ich habe schon Angst, daß es das Gleiche Phänomen ist, was mir mit meiner OP im Januar passierte.
Es tut nicht wirklich weh, ist lediglich unter Druck etwas empfindlich und zieht sich irgendwie mit einer Schleimhautfalte nach außen. Es ist ganz normal rosa. Kann es sich noch um eine postoperative Reaktion handeln, vielleicht eine beginnende AVT (etwas kleiner als Kirschkern)?
Außerdem hatte ich nun erstmalig am Dehner wieder leichte Blutspuren jedoch ventral.

Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben, was das sein könnte. Ich bin es ziemlich leid, wieder zum Arzt zu gehen, alles wieder zu erzählen und mich so recht frisch operiert untersuchen zu lassen. Ich möchte es eigentlich erstmal ausheilen lassen.
Zum Operateur kann ich auch nicht so einfach, denn die OP fand in Mitteldeutschland statt und ich wohne in Norddeutschland.

Vielen Dank,

Ela

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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14.12.2006, 05:30 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Nach diesen vielen Eingriffen und Operationen sollten Sie im Moment ledigleich eine gute Pflege betreiben, empfehlenswert sind kurze Sitzbäder mit Kamillezusatz, Dehnung mit Salben zur Voirbeugung eines Fissurrückfalls, Bepanthensalbe bei Reizung der Analschleimhaut.
Die kleine bläuliche Schwellung ist am ehesten eine erweiterte Vene, nicht ganz untypisch nach solch vielen Eingriffen.
Ein ernstes, im Moment zu behandelnden Problem sehe ich im Moment nicht - und in der Pflege sind Sie ja offensichtlich ein Profi !!
Alles Gute !
Dr. E. H.