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Schmerzen nach Hämorrhoiden OP

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

09.10.2022 | 15:48 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg, 

Ich bin 52 Jahre und hatte seit 2018 3 Hämorrhoiden OP s ,HAL/RAR und eine Not Operation mit Umstechungen, wegen starkem Nachbluten. Vielleicht können Sie sich noch an meinen Verlauf erinnern, Sie haben mich die Jahre tatkräftig mit Ihren Antworten unterstützt, wofür ich unendlich dankbar bin.

Nun zu meiner Frage, die letzte OP war im August 2021 ,mit Früh Rezidiv nach Op.

Seid dieser Zeit habe ich starke täglich Schmerzen die sich nach dem Stuhlgang aufbauen ( bohrend, brennen) ,die den ganzen Tag anhalten. Ich hatte mir in einem anderen Krankenhaus eine Zweitmeinung eingeholt, es wurde ein Becken MRT gemacht um eine Anal Fistel auszuschließen.  Ohne Befund. Es wurde eine Tastuntersuchung u. Proktoskopie gemacht,  Hämorrhoiden minimal vergrößert, Untersuchung war extrem schmerzhaft, da es einen Bereich der Schmerzherkunft gibt. 

Befund des MRT ergab noch stark abgrenzendes Narbengewebe ca. 1cm

Im September hatte ich noch einmal einen Termin in der OP Klinik mit Tastuntersuchung und Proktoskopie, wieder sehr schmerzhaft. 

Es wurde nicht eindeutig gesagt, das die Schmerzen OP bedingt sind. Man könne aber das ganze Areal noch einmal neu aufbauen, aber dadurch würden wieder Narben entstehen. 

Mir wurde die Rectogesic Salbe verschrieben, Novaminsulfon Tropfen, Beckenbodentraining, mit dem Finger Tiggerpunkte im Enddarm zu massieren. 

Ich habe jetzt über ein Jahr täglich nach dem Stuhlgang diese dumpfen ,brennenden Schmerzen ,was mich psychisch stark belastet. 

Im September 2022 hatte ich einen Termin beim Schmerztherapeuten, es wurde eine Stoßwellentherapie begonnen, Medikamente Novaminsulfon, Tramadol. 

Einen genauen Befund wovon diese Schmerzen genau kommen, konnte mir bis jetzt noch kein Arzt beantworten. 

Seid 6 Wochen benutze ich einen Analdehner mit einer Basiscreme, ich muss damit aber zwischenzeitlich pausieren, da ich diese Stelle mit dem Narbenstrang zu sehr reize und unerträgliche Schmerzen habe.

Können solche Schmerzen durch narbengewebe entstehen?

Können sich diese Schmerzen einmal verlieren?

 

MfG Ralph I.>

 


10.10.2022 08:48 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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14.10.2022, 09:56 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Nervenschmerzen sind extrem schwierig zu lokalisieren !

Auch im MRT bekommt man oft nur indirekte Hinweise, z.B. Weichteilschwellung durch Reizung. Die Muskulatur ist im MRT  gut zu beurteilen, Nerven weniger gut !! Meist kann man nur eine Zuordnung vornehmen, indem man aus dem Problemgebiet Rückschlüsse zieht auf den zugehörigen Nerv.

Es wird also keine einfache Lösung geben, wichtig ist die klinische = Tastuntersuchung, um das Problemgebiet genauer zu identifizieren, dann mit dem MRT abgleichen.

Alles Gute, Dr. E. S. 

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11.12.2022, 14:46 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg, 

ich habe vernommen das Sie zum Ende des Jahres Ihre Tätigkeit  im Forum beenden,  Sie haben mich und viele andere über viele Jahre mit Infos, Ratschlägen usw. sehr gut betreut.  

Nun zu meiner Frage , Sie werden sich sicher an meinen schwierigen Verlauf der 3. Hämorrhoiden OP s erinnern. Damit sollte es aber noch nicht genug sein, die letzte OP ist jetzt 15 Monate zurück, ich habe fast täglich starke Schmerzen, brennen ,druckschmerzen nach dem Stuhlgang seit der letzten OP. Ich hatte seit der letzten OP sehr viele Untersuchungen,  Zweitmeinungen. Jetzt wird m op Krankenhaus doch von einem Nerven schmerz durch die OPs  ausgegangen.  Man möchte jetzt diese schmerzende Stelle im enddarm/ OP Bereich mit einem Localannesthetikum anspritzen, einen Neurologen mit ins Boot holen und dann den Nerv unter CT in einer OP ausschalten. 

Sie können sich vorstellen das ich nach diesen Jahren der Quallen große Angst vor diesem Eingriff habe ,wenn ich dazu einwillige.

Haben Sie so einen Fall schon einmal gehabt,  kann so etwas gelingen?

Mir scheint das Krankenhaus hat es noch nicht oft gemacht. 

MfG 

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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12.12.2022, 11:26 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Prinzipiell ist der Gedanke vernünftig,  mit einer versuchsweisen vorübergehenden Nervenblockade zu testen, ob Ihre Beschwerden zu beeinflussen sind. Dann könnte man im 2. Schritt den Eingriff der Nervenausschaltung versuchen.

Ich würde also zu dem 1. Schritt raten, davon abhängig wäre dann der operative Eingriff.  Das Problem ist selten, somit ist sicher auch die individuelle Erfahrung im Krankenhaus eher gering. Fragen Sie diesbezüglich einfach offen nach und achten Sie darauf,  in einer großen Klinik mit allen Spezialdisziplinen beraten und behandelt zu werden. 

Alles Gute. Dr. E. S.

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22.12.2022, 16:48 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr.  Schönenberg, 

 

danke für Ihre ausführliche Einschätzung des Sachverhalt s und die Einschätzung der nachfolgenden Behandlung. 

Ich hätte noch eine Frage zur Durchführung vom Pudendusblock.

Wird zuvor, per Tastuntersuchung der bei mir bestehende Schmerzpunkt  vor dem an spritzen genau lokalisiert und dann durch das Proktoskop angesprizt? 

Mir wurde gesagt, es wird ohneRöntgen, CT  Hilfe an gespritzt.

 

MfG schöne Feiertage 

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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23.12.2022, 10:27 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Eine Pudendusblockade wurde früher in der Geburtshilfe eingesetzt, dann von vaginal (aber Sie sind ja wohl ein Mann ???).

Wenn also keine CT - Steuerung geplant ist, kann man davon ausgehen, daß die Blockade vom Enddarm aus durchgeführt wird, mit dem Untersuchungsfinger als Führung. Ganz genau kann dies aber nur der Untersucher erklären und beantworten, es gibt etwas unterschiedliche Verfahren. Sie werden eine Kurznarkose bekommen, diesbezüglich machen Sie sich keine Gedanken.....

Alles Gute !

Dr. E. S.