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Marisken - OP ?

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

27.04.2005 | 03:30 Uhr

Hallo zusammen !

Auf der Suche nach dem Stichwort Marisken bin ich u.a. auf diese nette Seite hier gestoßen.

Marisken wurden heute bei mir diagnostiziert. Einmal von meiner Hausärztin und einmal vom Chirurg, an den sie mich überwiesen hat. Beide meinten, die Marisken müssten als solche operiert werden, um Folgeprobleme zu vermeiden. Probleme habe ich damit allerdings noch nicht gehabt. Nur das Vorhandensein eines Knotens war mir vor zwei Tagen aufgefallen, weswegen ich die Hausärztin aufsuchte. Eine größere, zwei kleinere Marisken sind wohl vorhanden.

Der oparative Eingriff soll nun demnächst erfolgen. Dazu hätte ich zwei Fragen:

1. Ist dies so schnell notwendig ? Wird da also nicht evtl. vorschnell zum Messer gegriffen ? - Bislang hatte ich mit den Marisken ja noch keine Probleme.

2. Die OP soll unter VOLLnarkose stattfinden. Ich lese an verschiedenen Stellen im Internet immer nur von lokaler Anästhesie und von einer OP auch nur dann, wenn die Marisken Probleme bereiten. Warum soll hier also eine Vollnarkose durchgeführt werden. Auf Frage nach Alternativen hat mir der Narkosearzt (bei dem war ich ja auch noch) erkärt, peridual od. spinal sei nicht so gut, da wäre ich bei ambulanter OP nicht so schnell auf den Beinen. Lokale wurde gar nicht angesprochen, was mich nun doch etwas wundert.

Danke für Auskünfte und Meinungen !

Joe

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27.04.2005, 03:53 Uhr
Antwort

Hallo Joe,

ohne der Ärztin aus dem Expertenrat vorgreifen zu wollen, möchte ich Sie auf die linke Spalte hier und dort auf Andere Erkrankungen hinweisen - der Beitrag Hautfalten OP... gibt Ihnen bestimmt schon sehr aufschlussreiche Antworten auf Ihre Fragen.

Wenn es sich tatsächlich nur um Marisken handelt, sollten Sie einer OP dieser analen Hautfalten nicht zustimmen, denn jeder Eingriff am Anus und dem empfindlichen Analkanal kann sehr weitgreifende Probleme bringen. Und wenn Sie bisher noch keine Probleme mit Ihren Marisken hatten, sollten Sie sich keine durch eine OP antun lassen.

Der Knoten, weswegen Sie zu Ihrer Hausärztin gegangen sind, kann ein kleiner Thromboseknoten sein, der sich aber in der Regel von selbst wieder zurückbildet und erst wenn er sehr gross würde und heftigste Schmerzen verursachte, wäre eine Behandlung/Abtragung durch einen Facharzt (Proktologen) angeraten. Übrigens, nicht jeder Chirurg ist auch ein guter Proktologe und man kann keinen größeren Fehler machen, als sich mit dieser empfindlichen Region den falschen Arzt auszusuchen. Sie sollten sich, falls Sie das überhaupt noch in Erwägung ziehen, einem Proktologen in Ihrer Region vorstellen - aber auch unter diesen gibt es fachliche Qualitätsunterschiede. Schauen Sie mal im Internet nach dem Fachverband der deutschen Koloproktologen - dort finden Sie bestimmt einen qualifizierten Proktologen, der in Ihrer Nähe praktiziert.

Ich hoffe, dass ich Sie mit meinen Bemerkungen nicht zu sehr erschreckt habe, aber ich bin ein bisher schmerzgebeutelter Mensch und möchte alle anderen vor Schmerzen, die nicht sein müssen, schützen.

Alles Gute und viele Grüsse, Maria.

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27.04.2005, 09:24 Uhr
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Zunächst ganz herzlichen Dank an MARIA für das ausführliche und für mich informative Statement !

Also, ich habe keineswegs vor, mich einfach uninformiert unter das Messer zu legen, drum habe ich hier auch mal paar Meinungen erbeten. Schön, dass es diese Seiten gibt. Die Konsequenz aus den Diagnosen der Ärzte von heute früh war für mich zunächst einmal einleuchtend: -> OP, so deutete es die Hausärztin an, so empfahl es der Chirurg. Nach Alternativen habe ich darum gar nicht gefragt. Dies war für mich einfach so ein gewisser Schock bzw. die Gewissheit, wie der Gips beim gebrochenen Bein notwendig wird. Wenn man nun aber so hier und da im Internet und auf diesen sehr informativen Seiten hier liest, weiss man gar nicht mehr so recht, wo man dran ist.

Könnte man nun auf die Idee kommen, da schustert ein Arzt dem anderen den zahlenden Kunden (Privatpatient) zu. Aber das will ich eigentlich verneinen. Ich kenne beide Ärzte recht lange und habe Vertrauen zu ihnen.

Überraschend ist für mich, dass die Ärzte beide was von OP sagten, damit sich die Sache nicht verschlimmere. Aber an keiner Stelle beim googeln habe ich diese Meinung eigentlich angetroffen. Im Gegenteil: Marisken seien grundsätzlich problemlos, im Bedarfsfall konservativ behandelbar und nur bei starken Problemen sei eine OP evtl. in Erwägung zu ziehen. Nun habe ich ja in den zwei Tagen seit meiner Entdeckung keinerlei Probleme damit, lediglich das Vorhandensein eines Knotens war mir aufgefallen. Und von einer Vollnarlose wird auch nie gesprochen, von lokaler Anästesie höchstens.

Da muss ich doch auf den Gedanken kommen, wird da nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen ??

So wie mir die Sache inzwischen nochmals durch den Kopf ging, erzählte die Hausärztin etwas von thrombozierten Hämorrhoiden, der Chirurg von Analmarisken. Eigentlich dachte ich, das ist das gleiche mit anderen Worten, aber nach meinem Lesestudium haben wohl Marisken nichts mit Hämorrhoiden zu tun, sondern scheinen eine Sekundärerkrankung im Umfeld der Hämorrhoiden zu sein. Dann fand ich hier auch noch den Begriff Analvenenthrombose und häufig auch den Hinweis, dass schnell fehlerhafte Diagnosen i.Z.m. vermeintlichen Hämorrhoiden gestellt werden. Aber ich bin ja kein Fachmann. Egal wies der einzelne Arzt auch ausdrückte, die OP-Konsequenz haben beide gleichermaßen gezogen.

Und da habe ich nun einfach mein Verständnisproblem bei allen Infos, die man hier und im Internet so findet.

Termin zur OP in 10 Tagen steht, Narkoseaufklärung habe ich schon unterschrieben, die Dokumentierte Patientenaufklärung zur OP liegt hier neben meinem Monitor und wartet auf Unterschrift.

Das will aber nichts bedeuten. Ich habe keinerlei Probleme damit, den OP-Termin abzusagen und die Paitienteninfo in den Papierkorb zu befördern. So wie die sich liest, gehört die fast ohnehin direkt dort hin. Zumindest für eine Lapalie sollte man wohl wirklich nicht die ganzen beschreibenen Risiken eingehen.

Vielleicht bekomme ich aber noch eine Expertenmeinung.

Herzlichen Dank schon mal an dieser Stelle !!

Und viele Grüße natürlich auch noch !!

Joe

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27.04.2005, 09:51 Uhr
Antwort

Warten Sie erst einmal in Ruhe die Abheilung der Analthrombose ab
(deswegen hatten Sie ja die Hausärztin aufgesucht !)
Von einer Mairskenoperation rate ich allerdings ganz dringend ab !!
Warum wollen Sie eine superempfindliche Region operieren lassen, wenn sie gar keine Bescherden haben ?
Ich habe viele Patienten erlebt, die
n a c h einer Mariskenoperation echte Probleme hatten.
Alles Gute !
Dr. E. H.

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28.04.2005, 04:26 Uhr
Antwort

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die Antworten bedanken, insbesondere natürlich auch bei Dr. Hackenberg !!

Die Schilderung von MARIA zeigt, dass der erste Rat nicht immer gleich unbedingt der beste Rat ist. Ich habe die Anregung auch aufgenommen und inzwischen einen Termin beim Spezialisten/Proktologen ausgemacht. Der kann den ganzen Bereich dann mal gründlich durchchecken.

Im übrigen ist die Expertenauskunft von Frau Hackenberg mehr als aussagekräftig. Vielen Dank dafür. Also kein Schuss mit Kanonen auf Spatzen, keine überhastete Entscheidung und warum eine (bislang) beschwerdefreie Region operieren lassen ?! Dies bestätigte mich in meinem Gefühl und meine Entscheidung ist daher gefallen.

Ich habe keine Lust, nachher Beschwerden zu haben, wenn ich jetzt noch gar keine habe. Die Zeit wird zeigen, ob irgenwann später einmal Probleme auftreten, die eine OP begründen könnten, im Moment sind sie jedenfalls nicht gegeben.

Mal abgesehen davon, dass -entgegen allen meinen Recherchen im Internet- hier eine Vollnarkose vorgesehen war. Dies schien mir ja auch vollkommen übertrieben. Einer Bekannten von mir wurde für die rund 2-stündige OP eines doppelten Schienbeinbruchs und eines Wadenbeinbruchs mit Platten und Verschraubungen eine PDA angeboten ! Wo steht das in Relation ?

Grüsse an alle hier und alles Gute !


Joe