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Analvenentrombose

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

29.01.2018 | 18:13 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr.Schönenberg-Hackenberg,

man findet im Internet tausende Informationen zur AVT, Ihre Antworten erscheinen mir jedoch am besten verständlich und nachvollziehbar.

Ich (m, 30) leider wieder mal an einer AVT, das dürfte die 3. in meinem Leben sein.

Die erste im Jahr 2010 ließ ich vom Hausarzt aufschneiden, die zweite ca. 2 Jahre später veheilte von alleine.

Nun habe ich seit einer Woche wieder eine AVT, die etwa so groß war eine Traube und stark geschmerzt hat. Seit ein paar Tagen blutet sie auch. Nicht viel, aber über den Tag verteilt immer wieder. In früheren Beiträgen haben Sie geschrieben, dass das Bluten eine Art "Spontanheilung" darstellt und dementsprechend sogar eher positiv ist.

Ich halte die Stelle immer gut sauber, damit es sich nicht entzündet.

Schmerzen habe ich keine mehr, und die AVT scheint auch kleiner zu werden (muss sie ja auch, wenn sie blutet?). Sie wird jedoch seeehr langsam kleiner, vielleicht pro Tag ca. 1 mm. Das Blut ist dunkelrot bis schwarz, von daher scheint es tatsächlich das geronnene Blut aus der AVT zu sein.

Auf einer anderen Webseite bekam ich von einer Ärztin den Hinweis, dass die AVT nicht unbedingt von alleine verschwinden wird, sie könnte auch verhärten und es könnte ein harter Knubbel zurückbleiben, den man operativ entfernen müsste.Nicht jede AVT würde sich komplett zurückbilden. Wie wahrscheinlich ist es, dass etwas zurückbleibt? Ich habe schon so oft gelesen, dass jede AVT irgendwann von alleine weggeht, selbst wenn es Wochen dauert. Auch meine vorherige AVT, die ich nicht operieren ließ, war auch nach einigen Wochen komplett weg.

Jedenfalls beunruhigt mich das Bluten ein wenig. Besteht tatsächlich keine Gefahr?

 

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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30.01.2018, 09:24 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ihre Analthrombose scheint sehr groß zu sein !

Da ständig anhaltende Bluten zeigt leider eher an, das nur ein Teil des Thrombus entfernt ist ( beim kompletten Aufplatzen der AVT stoppt die Blutung vollständig !).

ich würde eher raten, einen Chirurgen aufzusuchen, wahrscheinlich ist eine Entfernung der AVT sinnvoller, dies sollte aber so zügig also möglich erfolgen, sonst sinken die Erfolgsaussichten, da der Befund schon seit einer Woche besteht.

Alles Gute !

Dr. E. S.

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30.01.2018, 17:14 Uhr
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Danke für Ihre Antwort!

 

Dennoch möchte ich es (unbedingt) vermeiden, zu einem Chirurgen zu gehen.

Sie schreiben, dass die Erfolgsaussichten sinken, sollte ich es nicht tun. Was bedeutet das? Er kann sie dann nicht mehr entfernen, wenn der Zeitraum zu lange ist?

Baut der Körper die Trombose denn nicht irgendwann ab, auch mit den anhaltenden Blutungen?

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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31.01.2018, 09:35 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Sicher, irgendwie baut der Körper auch große Analthrombosen ab, zurück bleibt meist eine kleine harmlose Vorpostenfalte.

Wenn der Zeitraum zu lange ist, organisiert sich die AVT, d.h. sie verhärtet sich und kann nicht mehr leicht entfernt werden. Die anhaltenden Schmierblutungen weisen hin auf eine nur teilweise Spontaneröffnung des Befundes.

Letztlich entscheiden Sie natürlich ganz alleine, sie können auch den Spontanverlauf abwarten. Tragen Sie eine Hparinsalbe auf, dies fördert die Auffweichung des Thrombus.

Alles Gute !

Dr. E. S.

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31.01.2018, 12:45 Uhr
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Nochmals ein Update:

Heute morgen war dann vor allem der psychische Leidensdruck wegen der Tag und Nacht andauernden Blutungen zu groß - Schmerzen hatte ich ja schon lange keine mehr.

Ich bin also auf direktem Weg zum Hausarzt, der die Diagnose AVT bestätigte und auch meinte, dass diese ziemlich groß sein.

Jedenfalls hat er sie geöffnet und gleich zwei Thromben herausgedrückt. Einer so groß wie zwei Kirschkerne und noch ein kleinerer. Die sahen nicht so aus, als hätten sie sich kurzfristig wieder aufgelöst. Vermutlich hätte es noch Wochen weitergeblutet.

Daher bin nich nun doch erleichtert, dass es vorbei ist.

 

Vielen Dank für Ihre Hilfe! 

 

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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01.02.2018, 09:07 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Alles richtig gemacht - weiterhin gute Besserung !

Dr. E. S.