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Analfissur

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

31.08.2023 | 19:32 Uhr

Guten Tag,

 

leider davor in falschen Gebiet gepostet daher jetzt hier.

im Februar hatte ich eine Analfissur diese wurde mir stuhlweichmacher behandelt und mit Salben.

Bei der Kontrolle meinte mein Arzt die Fissur sei verheilt.

seitdem hab ich aber immer mal wieder stechen, nässen und bisschen Blut am Stuhl. 
auch hin und wieder schmerzen. 
Das kommt und geh.

Könnte das noch zu der alten Fissur gehören und diese ist chronisch oder schon eine neue?

hätte das der Arzt denn nicht sehen müssen?

Ich leide unter Akne inversa und hatte auch schon eine Steißbeinfistel und daher Angst das sich bei mir wieder eine Fistel bilden können. 

wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das aus eine chronischen Fissur auch eine Fistel entsteht?

 

ich habe in 3 Wochen einen Termin beim Proktologen vorher gibt es hier leider keine.

vielleicht können Sie mir ja ein wenig die Angst nehmen.

Kann eine chronische Fissur die seit mehren Monaten besteht denn überhaupt noch konservativ behandelt werden oder ist es eher wahrscheinlich das es operiert wird?

 

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Bisherige Antworten
Experte Dr. Oetting
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02.09.2023, 11:00 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Schmerzen, Blutungen und Stechen können sowohl von einer alten, chronischen Analfissur, von einer neuen akuten Analfissur oder anderen proktologischen Erkrankungen her kommen. Um die Ursache sicher identifizieren zu können, muss eine proktologische Untersuchung erfolgen.

Da eine Fissur jederzeit entstehen kann, kann es gut sein, dass zum Kontrollzeitpunkt die Analfissur zwar geschlossen und geheilt war, aber am folgenden Tag wieder aufgegangen ist. 

Eine Analfistel als Folge einer chronischen Analfissur ist nicht selten, allerdings braucht es dazu Monate bis Jahre.

Kurz gesagt: je länger eine Analfissur besteht, desto unwahrscheinlicher ist eine erfolgreiche konservative Therapie. Im den USA werden 6 Wochen als Grenze angesehen. Genauer: die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen konservativen Therapie sinkt mit der Zunahme der klassischen Chronifizierungszeichen der chronischen Analfissur (wulstartiger Narbenrand, Hautläppchen außen, Hautzäpfchen innen), bzw. eine Heilung ist ausgeschlossen, sobald eine Analfisterl entstanden ist. Dann sollte eine Operation erwogen werden.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting 

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02.09.2023, 11:22 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

im februar meinte er es sieht keine Fistelgänge. Sieht man sowas auf einen Blick oder nur mit Ultraschall?

 

leider bin ich gerade im Ausland und hab erst in 3 Wochen einen Termin bekommen und nutze aktuell Hametum Hämoridensalbe damit hilft es gut.

Würde ich denn eine Fistel merken? 
das Problem besteht ja bereits seit Februar immer wieder also kann es ja gut sein das sich sowas bereits gebildet hat und ich merke es nicht. 
ich habe ja immer mal wieder durch meine Akne Iversa abszesse auch richtung Po. Wäre ein Abszess oder analabszes direkt anliegend an Poloch oder auch durchaus 1-2 cm davon entfernt?

vielen Dank für die Möglichkeit die Frage hier stellen zu können. 

Experte Dr. Oetting
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06.09.2023, 15:09 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Eine Analfistelöffnung kann man meist mit dem Auge erkennen, ohne zusätzliche Untersuchungsmethoden. Auch die digitale Untersuchung ergibt oft die Diagnose. Eine Ultraschalluntersuchung ist nur in seltenen Fällen notwendig. MRT oder CT bringen nur in noch selteneren Fällen mehr Informationen und werden daher meist nicht eingesetzt.

Wie viele andere Erkrankungen im proktologischen Bereich auch, kann die Sympotmatik einer Analfistel sehr unterschiedlich sein: von beschwerdefrei bis stärkste Schmerzen, Fieber, Blutungen. Insofern kann sich eine Analfistel auch unbemerkt gebildet haben. 

Wo ein Absezss - egal aus welchem Grund: Akne inversa, Analfistel oder Analfissur oder .... - auftritt kann nicht vorhergesagt werden. Zudem besteht kein gehäuftes Vorkommen an einer bestimmten Loklisation. 

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting