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Analfissur verätzt

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

13.07.2019 | 21:02 Uhr

Hallo Frau Doktor,

ich hatte ein zwei Wochen ein unangenehmes brennen beim Stuhlgang und bin dehalb zu meinem Hausarzt. Der konnte zwei Fissuren feststellen und hat sie anschließend mit irgendeiner lösung verätzt. Er meinte damit wird das aufreißen der Fissur verhindert. Die schmerzen waren höllisch. Seitdem habe ich starke schmerzen und am selben Tag hat es auch stark geblutet. Kein Vergleich zu den Beschwerden davor. An Stuhlgang ist nicht zu denken und der Analdehner  geht nur unter großen Einsatz von Poserisan akut.  So dass ich das Gefühl habe die Untersuchung oder die Verätzung waren nicht gerade förderlich für die Fissur. Die Haut um die Fissur war erst grau jetzt ist sie weiß gelblich und nässt. Der Arzt hat mir Rectogesic und einen Analdehner verschrieben. Sollte ich nochmal vorstellig werden. Ich habe Angst vor der Untersuchung weil die ja erst die Beschwerden ausglöst hat.

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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05.08.2019, 07:56 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ich teile Ihren Verdacht, eine Fistel sollte unbedingt ausgeschlossen werden. Dazu gibt es verschiedene Verfahren, Sondierung etc., manchmal ganz schwierig.

Warten Sie erst einmal das neue Untersuchungsergebnis ab.....

Alles Gute !

Dr. E. S.

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06.08.2019, 19:09 Uhr
Antwort

Hatte heute den Termin. Die Proktologin meinte erst es sieht nicht so schlimm aus lediglich eine kleine Tasche aber dann kam doch eiter beim sondieren, woraufhin Sie einen Kollegen hinzu gerufen hat, der Chirurg ist.

Dieser meinte sofort glasklar eine Fistel. Er hat mir empfohlen zeitnah eine Op durchzuführen. Er meinte er würde den Abzess/Eiterhöle aufschneiden und dann die Fistel spalten sofern diese nicht zu weit in den Schließmuskel reicht. Sollte die Fistel über den inneren Schließmuskel hinweg reichen, würde er nur eröffnen und einen Faden einziehen. Das könne er jedoch erst in der Op entscheiden, wenn er den Verlauf der Fistel sieht.

Er hat gesagt, die Entscheidung liegt bei mir aber in der Regel ist es besser fühzeitig kontrolliert zu operieren, als zu warten, da man einen Abzess riskiert. Er hat gesagt er kann keine Aussage über meine zukünfigte Kontinenz machen, da das vom Verlauf der Fistel abhängt und ergo wie viel er vom Muskel wegnehmen muss.

Ich habe im Internet gelesen, man muss nicht immer den Schließmuskel verletzten. Er hat aber gleich gesagt, der Schließmuskel muss ein wenig eingeschnitten werden. Ich bin jetzt total verunsichert. Ich weiß nicht woran ich fest machen kann, ob ich in guten Händen bin. Ich will nicht in 10 Jahren Inkontinent sein.

Ich habe mit ihm ausgemacht, dass wir noch meinen MRT abwarten(den habe ich noch verschrieben gehabt vom ersten Arzt) und er sich den Befund dann anschaut, wobei er gleich gesagt er sieht jetzt keinen Mehrwert durch den MRT, da es für die Op nicht witklich relevant ist, da er es ohnehin dann live sieht quasi. Aber wenn ich mich dann sicherer fühle, können wir das so machen.

Meine Frage wie kann ich wissen ob ich bei einem guten Arzt bin? Er ist mit Mitglied des Berufsverbandes der Coloproktologen. Mein Orthopäde beim Kreuzband hat immer gesagt man sollte einen Chirugen immer fragen, wie oft er eine solche OP macht.  Das Zentrum(4 Ärzte) in dem er arbeitet macht Rund 340 Fisteloperationen im Jahr, wobei ein großteil Spaltungen sind. Sind das gute Indikationen oder ist ohnehin Standard?

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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07.08.2019, 07:55 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Das geplante Konzept ist gut, MRT abwarten, dann scheint auch mit eine Operation ratsam.

Sie haben sich ja kritisch mit dem Chirurgen auseinandergesetzt, die hohe Zahl an Fisteloperationen pro Jahr erscheint auch mir gut.

Alles Gute !

Dr. E. S:

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13.08.2019, 17:31 Uhr
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Vielen Dank für ihre Ratschläge! Heute ist der MRT erfolgt. Leider konnte bei dem MRT nichts festgestellt werden. Ich habe mir noch eine Zweitmeinung eingeholt. Die Proktlogin meinte sie sehe lediglich eine chronische Fissur. Jetzt bin ich unschlüssig was ich machen soll. Allerdings hat sie die Fissur/Fistel nicht sondiert und es kam kein eiter bei ihr. Leider konnte mir der erste Arzt keine Aussage machen, wie es um die Kontinenz bestellt ist, nach der Op. Der Termin zur Op ist jetzt Donnerstag nächste Woche. Er hat gesagt, ich kann mir das ganze bis Montag überlegen. Er gehe aufgrund der Sondierung von einer intersphinktären Fistel aus. Es gibt viele verschiedne Studien die ich gefunden habe, zur Kontinenz nach einer Fistelspaltung. Gibt es denn grundsätzlich die Hoffnung, dass man voll Kontinent bleibt, wenn bei einer Spaltung Muskelgewebe mit durchtrennt wird?

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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13.08.2019, 18:41 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Ich verstehe nicht ganz, die Befunde erscheinen für mich widersprüchlich. Wer hat sondiert, wer hat eine Fistel diagnostiziert ?

Eine unauffällige MRT Untersuchung ist bei kleinen Fisteln ohne große Begleitreaktionen schon möglich.

Prinzipiell: die Vorhersage zum Erfolg und Risiken von Fisteloperationen ist individuell zu betrachten und hängt in erster Linie auch von der Ausdehnung und Verlauf der Fistel ab. Diese Fragen kann also nur der Operateur beantworten. Im Verlauf der letzten Jahre ist aber das Operationsverfahren viel schonender als früher, weil die ungestörte Kontinenz natürlich oberste Priorität hat.

Alles Gute !

Dr. E. S.

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07.09.2019, 17:28 Uhr
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Hallo Frau Doktor

 

Ich wurde jetzt vor zwei Tagen in einem großen Krankenhaus(Neuperlach) operriert. Die Op lief bis auf eine  Nachblutung in der ersten Nacht gut. Der Chefarzt hat assestiert laut Op Bereicht, daher denke ich das die Op soweit auch richtig durchgeführt wurde.

Diagnose interoperativ war letzendlich nur eine chroniche Fissur. Der Operateur hat allerdings einen riesenschnitt gemacht ich bin richtig erschrocken. Der Schnitt geht bestimmt 5 cm aus dem after raus Richtung Steßbein wie bei dem Bild nur mehr Richtung 6 Uhr SSL

Bildergebnis für analfissur op bilder

 

Analkanal selbst ist der Schnitt nur sehr klein.Der Operateur hat gemeint dadurch konnte er in den intersphinktären Raum sehen und konnte jedoch weder Fistel noch abzess entdecken. Daher wurde auch der Schließmuskel nicht beschädigt.

Jetzt zu meiner Frage: Die Wunde ist bestimmt so lang wie mein kleiner Finger und klafft. Ich bin im Moment sehr skeptisch, dass das ganze verheilt. Zudem sieht die Wunde ein wenig gelblich aus und verliert sehr viel sekret. Bei Flatulenzen habe ich oft das Gefühl das die Luft auch irgendwo hinten aus dieser Wunde entweicht. Ich wurde gestern entlassen und soll erst in 4 Wochen zur Nachkontrolle. Bis dahin würde es ausreichen wenn ich die wunde mehrmals täglich ausdusche, dann würde das ganze auch in 4 Wochen verheilen. Ich hatte bisher auch noch keinen Stuhlgang. Sollte ich vielleicht nochmal in die Klinik fahren?

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07.09.2019, 17:29 Uhr
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