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Afterbrennen - jeder Arzt sagt etwas anderes

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

23.08.2024 | 12:48 Uhr

Guten Tag,

seit geraumer Zeit habe ich schon Jucken und Brennen im Analbereich.

Vor mehreren Jahren war ich deshalb bei einem Proktologen. Dieser stellte ein Analekzem fest und verschrieb mir die Baycuten HC Creme. Diese habe ich jedoch nicht vertragen. Ich habe mit Rötungen und stundenlangem Brennen reagiert. Als ich es dem Proktologen mitteilte, verwies er mich an einen Dermatologen. Ich bin zu einem Dermatologen gegangen, dieser verschrieb mir wieder die Baycuten HC Creme, obwohl ich angegeben habe, dass ich diese nicht vertrage. Daraufhin verwies er mich wieder zurück zum Proktologen.

Ich war eine Weile abwechselnd beim Proktologen und Dermatologen, aber ich bekam jedesmal nur ein Rezept für die Baycuten HC Creme. Nach einer Weile bin ich nicht mehr zum Arzt gegangen und habe mich selbst mit Zinksalbe behandelt. Das hat leidlich geholfen.

Dieses Jahr habe ich wieder den Mut gefasst, deswegen wieder zum Arzt zu gehen. Im Juni war ich bei einer Proktologin. Sie machte eine Rektoskopie, sagte, ich hätte keine Hämorrhoiden und auch kein Analekzem, sondern Marisken, dafür sei der Dermatologe zuständig.

Ende Juli war ich bei einer Dermatologin, die auch proktologisch tätig ist. Sie machte auch eine Rektoskopie und fand zwei Hämorrhoiden, die sie verödete. Sie machte auch einen Abstrich vom After und fand darin Pilze. Sie empfahl mir, zwei Wochen lang Nystatinsalbe aufzutragen.

Direkt nach der Verödung hatte ich ein Brennen im After. Das verschwand nach etwa einer Woche. Nun ist es wieder da, und zwar schlimmer als vorher. Ich habe mühsam im Spiegel nachgesehen und habe den Eindruck, dass mein Enddarm auf 6 Uhr gerötet ist. Gefühlt ist das Brennen eher auf 9 Uhr.

Ich habe daraufhin bei der Dermatologin angerufen. Sie sagte, es könnte in Einzelfällen sein, dass es mehrere Monate brennt, falls es bis Oktober nicht besser wird, soll ich wieder anrufen. Einen Termin bekomme ich aber frühestens im Dezember.

Vorsorglich habe ich einen Termin bei einer anderen Proktologin für Mitte Oktober ausgemacht. Ich bin inzwischen sehr verzweifelt, weil ich schon so lange Beschwerden habe und jeder Arzt etwas anderes sagt.

Was würden Sie mir raten?

Vielen Dank!

 

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Bisherige Antworten
Experte Dr. Oetting
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26.08.2024, 07:17 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Jucken, Brennen und Schmerzen kommen meist von Verletzungen der Haut. Ich würde Ihne also empfehlen den After maximal zu schonen. Stuhlregulierung mit gemahlenen Flosamenschalen  morgens und ausreichender Flüssigkeitszufuhr, damit der Stuhlgang weich und geschmeidig ist. Am After keine Seifen, Kosmetikartikel oder Hygieneartikel, außer Wasser, Luft und entweder eine Zinksalbe oder eine Pasta cordes. Die Salbe nicht nur äußerlich, sondern auch 3-4cm innerlich auftragen.

Zudem darauf achten, dass durch die Nahrungsaufnahme der Stuhlgang nicht aggresiv wird. D.h. z.B. Säuren vermeiden (Gerbsäure wie Cafe, Rotwein, Fruchtsäuren wie Citrusfrüchte, Erdbeeren) Scharfe oder stark gewürzte Speisen (zB Chili, Pfeffer, Knblauch, Zwiebeln). 

Hämorrhoiden verursachen kein Brennen, Marisken auch nicht. Ein Ekzem, eine Analfissur, Rhagaden, Erosionen, Infektionen, Verletzungen können ein Brennen auslösen.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting

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26.08.2024, 11:41 Uhr
Kommentar

Guten Tag Herr Dr. Oetting,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Säuren oder stark gewürzte Speisen vermeide ich sowieso, da mir so etwas nicht besonders gut schmeckt.

Mein Stuhlgang ist weich und geschmeidig. Ich ernähre mich ballaststoffreich und stelle beim Stuhlgang meine Füße auf einen Hocker, so dass ich eine Sitzhaltung einnehme.

Die Zinksalbe werde ich probieren, und ich werde versuchen, zumindest daheim meinen After nach dem Stuhlgang nur mit Wasser zu reinigen.

Macht es Sinn, dass ich noch einmal zu einer Proktologin gehe? Ich habe rein vorsorglich einen Termin für übernächste Woche gebucht.

Vielen Dank für Ihre HIlfe!

Mit freundlichen Grüßen

Kleinefrau

Experte Dr. Oetting
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26.08.2024, 14:03 Uhr
Antwort von Experte Dr. Oetting

Die Empfehlungen basieren nicht auf einen diagnostizierten Befund, sondern auf Erfahrung. Es macht daher auf jeden Fall Sinn, sich nochmals untersuchen zu lassen um den Befund abzuklären und die Therapie zielgerichteter umzusetzen.

In der Hoffnung Ihnen geholfen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Ph. Oetting