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Folgeerscheinung nach Proktitis

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage an Expertin Schönenberg-Hack...

29.01.2013 | 11:21 Uhr

Hallo Frau Doktor,

ich hatte Anfang Dezember schon einmal geschrieben und war damals mit der Diagnose Proktitis in Behandlung mit Claversal Zäpfchen. Ich habe keine Durchfall, keine Magen- bzw. Darmschmerzen im oberen Bereich.

Folgende Entwicklung hat sich mittlerweile ergeben:
Die ersten 1-2 Wochen mit Behandlung der Claversal Zäpfchen brachte keine nennenswerte Verbesserung, ab der dritten Woche wurde es etwas besser, aber ich hatte ab diesem Zeitpunkt auch starke Nebenwirkungen in Form von Brennen und Stechen nach dem Einführen des Zäpfchens. Dieser ließ zwar nach ca. 15-30 Minuten wieder nach, war aber so stark und unangenehm, dass ich das Medikament absetzen musste. Nach ca. 3-4 Tagen war ich wieder auf beim Anfangsstatus - stechen, brennen, jucken, schmerzen beim Stuhlgang.

Ich habe dann erneut meinen Proktollogen aufgesucht und bat darum mir ein anderes Medikament zu verschreiben. Er wollte dies aber nur tun, nachdem er mich erneut untersucht hatte - also eine Rektoskopie. Dies lehnte ich ab, da ich schon so starke Schmerzen hatte und nach der Untersuchung für Tage auf allen Vieren gegangen wäre. Ich trottete also unverichteter Dinge wieder ab und besorgte mir in der Apotheke Hamameliszäpfchen (Marke: Hametum), welche ich 2-3 mal am Tag nahm. Der Zustand verbesserte sich schlagartig zum Positiven - innerhalb von weiteren ca. 3 Wochen war der Schmerz fast komplett weg. Außerdem reguliere ich meinen Stuhl mit viel Flüssigkeit (2-3 Liter am Tag), Zugabe von Flohsamen, viel Ballaststoffe (Gemüse, Vollkornbrot, Obst) - kann mich darüber auch nicht beklagen, gehe täglich 1-2 mal auf Toilette, ohne Streß und immer rechtzeitig - das handhabe ich aber schon vor der Einnahme der Hametumzäpfchen. Auch habe ich während und direkt nach dem Stuhlgang keine Schmerzen mehr, diese kommen immer erst etwas danach zeitlich versetzt.

Nun hat sich aber seit letzter Woche ein neuer Umstand ergeben. Ich bekam ein Jucken und Brennen im Bereich des äußeren Schließmuskels bei ca. 3-4 Uhr und eine kleine Schwellung entstand - ist aber keine Analtrombose, da hautfarben und nicht rötlich. 2 Tage später bin ich gleich zum Arzt (diesmal zu einem anderen Proktollogen, bei welchem ich früher schon einmal war). Dieser führte eine Abtastung und eine kleine Rektoskopie durch (mit einem Gerät für Babys sagte er). Er konnte bei der Untersuchung aber nichts herausfinden, weder einen Abszeß, Fistel, Fissur. Er hat mir einen neuen Analdehner verschrieben, diesen wendete ich mit Hametumsalbe bis jetzt an. Ich bekam außerdem eine Überweisung zur Endosonographie im Krankenhaus, welche ich gestern durchführen ließ. Ergebnis hierbei, keine Fistelgänge, kein Abszeß, gleichmäßiges Gewebe - zwar eine kleine/leichte Schwellung, aber nichts ernsthaftes sagte mir der Oberarzt der Chirurgie. Danach war ich mit dem Ergebnis nochmal bei meinem Proktollogen, welcher mir mitteilte, dass vielleicht doch eine Fissur der Grund meines Übels wäre, wobei hier aber nochmal eine genaue Rektoskopie gemacht werden müsste. Das will er allerdings erst in ca. 3-4 Wochen machen, wenn sich die Schmerzen etwas gelegt haben. Ich habe gestern eine Nitrosalbe verschrieben bekommen, welche ich mit Dehner anwenden soll. Nach dem Überfliegen der Nebenwirkungen bin ich mir allerdings sehr unschlüssig, ob ich diese nehme?

Meine Fragen; könnte es sein, dass ich auf Grund der langen Einnahmezeit vielleicht allergisch auf die Hametumzäpfchen und Hametumsalbe reagiere und die Schwellung dadurch kommt (Kontaktdermatitis?). Ich habe diese ab heute auf Vasline umgestellt und dehne nur noch damit und werde das beobachten. Außerdem habe ich mir Arnika Globuli D6 besorgt, auch seit gestern. Erhoffe mir dadurch Besserung, da dass entzündungshemmend wirken soll. Irgendwie weiß ich trotzdem nicht weiter und bin ziemlich verzweifelt. Vielleicht haben Sie noch ein paar Gedanken...die mich in die richtige Richtung bringen. Soll ich die Nitrosalbe anwenden?

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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29.01.2013, 12:36 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Auch ich würde raten, zunächst nur mit Vaseline dünn zu salben, da viele Produkte für den Analbereich leider auch Kontaktallergien auslösen. Der Analdehner kann mit Vaseline gut eingesetzt werden!
Die Nitrosalbe ist m.E. nur angezeigt, wenn eine Analfissur gesichert ist und ein hoher Schließmuskeltonus (= Krampf) besteht.
MfG
Dr. E. S.