Liebe Mit-Leidende,
nachdem ich mich vor kurzem einer OP nach Milligan-Morgan und einer Mariskenentfernung unterziehen mußte (es war ein Notfall, hier ging nur noch MM!), bitte ich alle, die sich hier Rat suchen eindringlich: wartet nicht zu lange mit notwendigen Behandlungen, ihr macht damit womöglich alles noch schlimmer, als es in einem früheren Stadium wahrscheinlich ist. Die Untersuchungen tun nicht weh, ein Zahnarztbesuch ist schlimmer und die heutigen minimal-invasiven OP-Methoden sind körperlich und seelisch gut zu überstehen. Lasst Euch bitte rechtzeitig helfen!
Tipps für nach der OP:
Ihr übersteht die erste, sehr schmerzhafte Woche nur mit ausreichend Schmerzmitteln (z. B. Ibuprofen 600 bzw. 400 zusammen mit Novalgin). Nicht mit Schmerzmitteln sparen, diese unbedingt vom Arzt einfordern, falls er damit zurückhaltend ist. Spielt nicht den Helden, niemand muss unnötigerweise starke Schmerzen aushalten.
Kühlen, kühlen, kühlen: die stark aufgeschwollenen äußeren Wunden mit Eiswürfeln möglichst permanent kühlen, wichtig: Eiswürfel in Plastikfolie und mit weichen Papiertaschentüchern umhüllen, niemals die Würfel direkt auf die Wunde. Kühlkissen sind zu groß, lassen sich schlecht platzieren.
Mindestens zweimal am Tag, auf jeden Fall aber nach jedem Stuhlgang, Analbereich mit lauwarmem Wasser ausduschen oder Sitzbäder machen. Wichtig: Klares Wasser ohne Badezusätze, auf keinen Fall Kamillenbäder, diese trocknen die Haut zu stark aus.
Bepanthen Wund- und Heilsalbe: durfte ich laut Arzt nach ca. einer Woche nach dem Säubern reichlich auftragen.
Stuhlgang geschmeidig halten, aus Angst vor Schmerzen keinesfalls zurückhalten. Bei Bedarf nach dem Stuhlgang eine Schmerztablette nachlegen.
Habt Geduld, Zeitangaben sind immer relativ zu sehen, jeder Körper ist anders, daher auch der Heilungsverlauf individuell sehr unterschiedlich.
Alles Gute für Euch
Wartet nicht zu lange und Tipps für nach der OP
Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden
Antwort
Liebe/r Chris,
entschuldige, dass ich Dir erst heute antworte, war längere Zeit nicht im Forum. Ich kann nach 23 Jahren Hämo-Leiden Deine Qualen seelischer und körperlicher Art sehr gut nachvollziehen. Du hast Recht: Hämos bedeuten täglichen Stress, die Lebensqualität ist sehr eingeschränkt, man denkt schon beim Essen über den nächsten Stuhlgang nach etc. Ich kenne das alles zur Genüge. Egal, ob Du Hämos II. Grades oder vielleicht schon Hämos III. Grades hast: je früher Du Dich operieren läßt, desto besser ist es für Dich. Du hast schon lange genug gelitten und Du hast es nun selbst in der Hand, mit diesem Leiden Schluß zu machen. Informiere Dich über die verschiedenen modernen OP-Methoden, die es hoffentlich auch in Deinem Land gibt. Je früher man sich operieren läßt, desto schonender fällt die OP aus. Umgekehrt gilt: je länger Du damit wartest, umso größer können die Hämos werden, umso brutaler könnte die OP-Methode ausfallen. Und genau das kannst Du vermeiden, wenn Du bald handelst und Dich zu einer OP entschließt. Stell Dir doch mal vor, wie unbeschwert Du hinterher leben könntest. Warum Du so große Schmerzen hast und woran das liegt, kann nur ein Arzt beurteilen. Ich kann Dir nur sagen, ich kann alles, was Du beschreibst nachempfinden. Außerdem möchte ich Dir Mut machen: die unangenehme Zeit nach der OP (1 bis 2 Wochen maximal) geht irgendwann vorüber, danach fühlst Du Dich irgendwann erleichtert und wie neu geboren, ohne Schmerzen, ohne ständige Angst und den ganzen Stress. Das ist es doch wert, seine Angst zu überwinden! Die meisten Menschen, die sich operieren ließen, sagen hinterher: Hätte ich es doch früher machen lassen, es war gar nicht so schlimm.Denk an Dich und an Dein Wohlbefinden, überwinde die Angst, es lohnt sich! Alles Gute dieser Welt wünsche ich Dir, trau Dich - Petra