Hallo!
Ich lese immer wieder man soll beim Stuhlgang nicht pressen. Wie soll das gehen?
Ich muss immer anpressen, sonst kommt gar nichts bzw. der Stuhl bleibt im Enddarm stecken.
Es ist bei mir auch so eine Art Reflex, beim dem sich alles zusammenzieht und auch dadurch Druck ausgeht.
Ich konzentriere mich immer darauf nicht zu pressen und geh sofort auf die Toilette, wenn ich Drang habe.
Ich atme jetzt immer aus beim Pressen, damit der Beckenboden nicht zu sehr belastet wird.
Wie ist Eure Strategie auf der Toilette?
Müsst Ihr auch anpressen, oder bin ich echt zu blöd das auf die Reihe zu kriegen.
Stuhlgang ohne Pressen?
Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden
Antwort
Vielen Dank für Ihre Tipps.
Wenn ich den Schließmuskel anziehe, schiebe ich da nicht den Stuhl weider zurück in den Darm?
Wie haben Sie Ihr Hämo-Problem lösen können. Ich habe bereits mehrmals Ligaturen legen lassen und denke mein Problem ist das Verhalten auf der Toilette.
Liebe Grüße
Silvia
Antwort
Nein, der Stuhl wird dabei nicht zurückgeschoben, eher wird die Darmwand wieder zurückgeschoben und die Mastdarmtätigkeit angeregt.
Problem beim pressen ist immer, dass sich ein Teil der Darmwand nach unten verlagert und so den Durchgang für den Stuhl einengt und dazu auf den Nerv drückt, was den Presszwang noch verstärkt (Teufelskreis), auch kann die Darmwand auch ausleiern (Mastdarmvorfall).
Durch die Übungen wird der Enddarm wieder zurückgeschoben und es ist wieder ein freier Kanal für den Stuhl da. Der Darm regelt den Stuhltransport bis zum Schliessmuskel ganz von allein, hiervon bekommen Sie nichts mit, demnach können alle Empfindungen in dieser Hinsicht unbeachtet bleiben.
Eine sehr gute Bröschüre bieten das Enddarmzentrum in Mannheim, lesen Sie sich die .PDF Datei genau durch, es wird Ihnen helfen.
Download: http://www.enddarm-zentrum.de/pat-info/EDZ_Der_gesunde_Enddarm.pdf
Sie schreiben, das Sie bereits mehrere Ligaturen hatten, es stimmt, dass das Rückfallrisiko bei schlechtem Verhalten sehr hoch ist.
Trotzdem würde ich ihnen wieder zu einer Ligatur raten um danach Ihr Verhalten zu ändern und einem weiteren Rückfall vorzubeugen.
Ich habe mehrere sehr ausgeprägte Hämos gehabt und war bis dato sehr schlecht informiert über gutes Verhalten (habe immer gepresst, keine gute Ernährung gehabt und aufgrund meines Bürojobs auch nie viel Bewegung gehabt).
Ich habe vor 3 Wochen eine Radikal OP mit kompinierter Stapler und Milligan Morgan Methode über mich ergehen lassen.
Vor 3 Jahren hatte ich schon eine Stapler (Longo) OP, die postoperativen Schmerzen waren relativ harmlos, im gegensatz zur Milligan Morgan OP, hier ist die Wundheilung über Wochen sehr Schmerzhaft.
Mit einer OP setzen Sie zwar das Risiko eines Rückfalls herab, jedoch ist eine OP immer sehr Schmerzhaft und mit Kommplikationen verbunden.
Ihre Hämos scheinen jedoch den 3. Grad nicht überschritten zu haben, daher sollten Sie die Schmerz und Kommplikationslose Ligatur Behandlung vorziehen und damit beginnen Becken-Boden Übungen zu machen (Ihr Proktologe/Gastroenterologe informiert Sie auch über andere Übungen).
Ich hoffe Sie bekommen die Hämos in den Griff.
Antwort
Der lange Link ging leider unter, also hier nochmal
http://www.enddarm-zentrum.de/pat-info/
EDZ_Der_gesunde_Enddarm.pdf
Antwort
Hallo Theo,
auch ist die Frage wichtig, welcher Art Dein Stuhlgang ist.
Mein Proktologe sagte mir, er solle formbar sein.
Ich gehe davon aus, dass er sich dann auch ohne grossartiges Pressen
ausscheiden laesst.
Zu harter Stuhlgang ist nicht gut, weil er starkes Pressen erfordert.
Zu weicher ist auch nicht gut, weil dann der Schliessmuskel kaum
etwas zu tun hat, nicht trainiert wird und man irgandwann Probleme
mit dem Halten des Stuhls bekommt.
Alles Gute
Michaela