Hi!
Ich habe offenbar ein H-Leiden vierten Grades. Es kündigte sich nicht durch die üblichen Symptome an, plötzlich merkte ich ein Ziehen beim Anspannen des Schließmuskels und dann diese leicht bläuliche Blase, die vor der Öffnung saß. Ließ sich mit kontinuierlichem Druck wegdrücken (weit rein - dabei erfühlte ich weitere kleine Knötchen), füllte sich dann aber wieder mit Blut.
Nun irritiert mich, daß jemand, den ich nach seinen Erfahrungen mit sowas gefragt habe, vom Urologen nur Salbe und Zäpfchen, höchstens noch was für ein Sitzbad bekommen hat und nach einer Nacht war es verschwunden. War das vielleicht einfach nur ein drittgradiges Leiden und die Behandlung hat die Symptome gelindert aber der Rückgang der H. fand von alleine statt?
Ich habe nämlich den einen Tag Posterisan-Salbe mehrmals täglich versucht und die brachte nichts. Dann war ich bei einem Urologen und auch der verschrieb mit nach Untersuchung des Problems nur solche Medikantene (Kombipackung Dolo-Posterine N). Er disgnostizierte eine thrombosierte H. und die anderen beiden sollen ganz klein sein. Ärgerlicher Nebeneffekt war, daß seine leicht schmerzhafte und nicht gerade sanfte Untersuchung dazu führte, daß die außenliegende Blase jetzt größer ist und stärker wehtut, wenn ich spanne, und selbst mit Salbe und Zäpfchen gehen diese Schmerzen nicht weg. Und diese Mittel enthalten anscheinend nicht mal Adstringenzien, aber sicher bin ich mir da nicht. Ich war auch schon am Überlegen, Sitzbäder mit Eichenrindenextrakt zu machen. Wenn die H. nur mal wieder innen liegen würde, wär das Problem ja schon deutlich harmloser, besonders da ich meine Ernährung und Lebensweise eh schon deutlich auf gesund umgestellt habe. Dann könnte man vielleicht sogar noch eine schonende Gummibandligatur versuchen.
Ich hatte dem Arzt gesagt, daß ich wegen möglicher Spätfolgen (durch Gewebeentferungen und sowas, was nicht reversibel ist) nicht so auf Operation stehe, allerdings wirkte er (in routinierter, wortkarger Weise) total zuversichtlich, daß die Medikamente das Problem lösen. Sachen wie sollte das in x Tagen nicht gewirkt haben, dann... sprach er gar nicht an.
Ich bin verwirrt. Hat noch jemand Kenntnis davon, daß Ärzte (vielleicht speziell Urologen) einen solchen Weg wählen? Hat der besagte Arzt vielleicht dritt- und viertgradig verwechselt und sonst nur drittgradige so behandelt, die sich größtenteils durch mechanische Einwirkung mit der Zeit wieder zurückzogen?
Grad 4 und nur Medikamente?!
Kategorie: Haemorriden.net » Forum Hämorrhoiden
Antwort
Hallo,
Du hast hier zwar alle Deine Probleme geschildert, aber keine Zeiträume, über die sie auftraten (vergessen?).
Es ist schon wichtig, zu wissen, seit wann solche Probleme wie Blasen am After bestehen, um auch nur rätseln zu können, um was es sich handeln könnte!
Was plötzlich entsteht und Deine beschriebene bläuliche Verfärbung deutet offensichtlich auf das Vorliegen einer Analvenenthrombose hin!
Medikamente gegen Hämorrhoiden helfen da nicht, Du solltst dann eine heparinhaltige Salbe (nicht Gel!!!) auftragen (Thrombareduct 180000) und bei Schmerzen mit Eis (Eiswürfeln) kühlen, ansonsten bilden sich Analvenenthrombosen von allein zurück, doch dauert dieses 2 - 3 Wochen, chirurgisch behandeln solltest Du diese nur, wenn die Schmerzen, die durchaus eintreten können, zu groß werden!
Antwort
Also es ist wohl schon eine thrombosierte H.. Entstand am Samstag und habe ich ab Sonntag mit Salbe und nem Kamillensitzbad behandelt. Die Blase schmerzt nicht beim Eindrücken und wie gesagt läßt sich das Blut langsam aus ihr herausdrücken und dann fühlte man weiter drinnen nen Knubbel, evtl. sogar mehrere. Seit der Untersuchung durch den Arzt ist dann auch ein kleiner Knubbel am einen Ende der Blase zu fühlen.
Heute Morgen ist nach Creme und Zäpfchen immer noch nichts besser, nur leicht schmerzbetäubt. Ich ernähre mich schon seit Tagen nur flüssig, um Stuhlgang zu vermeiden, weil ich befürchte, daß es die Sache nur noch weiter verschlimmert. Ich werde wohl noch mal zu nem anderen Urologen hier gehen und den halb totfragen.
Antwort
So, ich war nochmal bei nem anderen Urologen. Der hatte zwar auch nicht so viel Ahnung wie ein Proktologe, sagte aber, mit der Dolo-Posterine-Behandlung kann das durchaus 14 Tage dauern, bis die Thrombosierung verschwunden ist. Alle Ärzte und auch die Apotheke sagten, daß dieses Medikanent stark und schon ziemlich gut ist, und es soll wohl auch eine gewisse rückbildende Wirkung haben, zumindest bzgl. der Thrombose. Ob der nahe an der Thrombose gelegene Knoten dann allerdings auch wieder nach innen geht, weiß ich nicht. Ich werde mich wohl nochmal von einem Proktologen genauer beraten lassen.
Antwort
So, kleines Update: Dolo-Posterine N enthält Adstringenzien. Eine Proktologin riet mir, noch 7 Tage weiterzubehandeln und falls sich dann noch nichts deutlich gebessert hat, könne man immer noch sehen. Nach den ersten 7 Tagen ist der Blutdruck der Thrombosierung deutlich zurückgegangen. Sie ist nicht mehr sackförmig und ich kann sie ziemlich mühelos zurückdrücken. Sie kommt zwar fast sofort wieder, aber langsam, und ich kann selbst den anhängigen Knoten ein gutes Stück zurückdrücken.
Wenns mit dem Medikament so gut weiterläuft, ist hoffentlich nächste Woche äußerlich nichts mehr zu sehen.
Wenn das Medikament dann aufgebraucht ist, werde ich die Behandlung glaube ich mit natürlichen Adstringenzien in Form von Hamamelis-Zäpfchen und Eichenrindensitzbädern weiterführen, und in Verbindung mit korrekterem Stuhlgang und gesünderer Ernährung schaffe ich vielleicht eine deutliche Rückbildung.
Ich muß nur noch herausfinden, an wann ich mir in dieser Entwicklung wieder sportliche bzw. bewegungstechnisch belastende Aktivitäten zumuten darf, ohne daß es sich durch die Anstrengung wieder verschlimmert.