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Wundheilung nach Operation Analfistel/Analfissur

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

23.10.2021 | 16:39 Uhr

Liebes Forum,

nachdem ich vor ca. 1,5 Jahren lange Zeit an einer Analfissur rumlaboriert habe (Nitrosalbe, etc.) war ich lange Zeit fast beschwerdefrei, es schien sich aber eine Analfistel au der Fissur entwickelt zu haben. nach Vorstellung bei der proktologischen Ambulanz im Krankenhaus wurde diese dann auch diagnostiziert, zudem ein kleiner Analpolyp.

Vor ca. 4 Woochen wurde ich nun stationär operiert mit folgendem Krankheitsbild:
- Entfernung Analfistel (subkutan) 6 Uhr SSL
- Fissurektomie einer chronischen Analfissur, ebenfalls auf 6 Uhr
- Entfernung Analpolyp 6 Uhr
- Vernähen von Hämorhoide 3. Grades auf 12 Uhr

Nach der Operation habe ich für ca. 2 Woche Diclofenac (2 x 75mg am Tag) bekommen, danach abgesetzt. Bis auf ein Zwicken hier und da bin ich nun fast schmerzfrei.

Die Wunde wird zwei bis drei Mal am Tag von mir ausgeduscht und mit einer Vliessstoffkompresse (teilweise mit Vaseline) abgedeckt.

Originär war die Wunde ca. 5 x 5 cm groß (nicht extrem tief, da Analifistel nur subkutan), allerdings natürlich auch eine nicht sichtbare Wunde im Analkanal aufgrund der Fissur und Analpolyp. Es war alles durch einen Bluterguss blau. Der Bluterguss ist komplett weg, die Wunde wurde deutlich kleiner, ist jetzt noch so groß wie vielleicht zwei Daumennägel. Es bildet sich nach wie vor helles Fibrin, welches sich dann auf der Kompresse gelblich verfärbt.

Wie lange dauert aus Eurer Sicht die Wundheilung noch? Bin ich zu ungeduldig? ich habe gehofft nach vier Wochen ist die Wunde zu. Ist die Bildung von Fibrin nach wie vor normal?

Vielen Dank!


24.10.2021 12:20 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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25.10.2021, 10:02 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Die Wundheilung verläuft völlig adäquat und ihre Massnahmen sind absolut richtig !

Es wurde ja ein sehr komplexer Eingriff durchgeführt, die Wund heilt zeitgerecht ab, ein Fibrinbelag ist völlig normal und Ausdruck der Wundheilung. Ihre Massnahmen  wie Duschen etc. sind richtig !

Bei solchen komplizierten analen Eingriffen ist immer mit einer langwierigen Wundheilung zu rechnen, Ihr Verlauf scheint aber angemessen und zeitgerecht. Behalten Sie die Gedulg und machen Sie weiter mit den guten Pflegemassnahemn, die Wunde wird sich weiter verkleinern und in ein paar Wochen sieht alles wieder gut aus.....

Alles Gute !

Dr. E. S. 

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25.10.2021, 10:29 Uhr
Antwort

Liebe Frau Dr. Schönenberg-Hackenberg,

 

ganz herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort, das beruhigt mich schon mal.

 

Eine Zusatzfrage habe ich vergessen: ist auch leichtes Stuhlschmieren normal? Ich habe insbesondere nach dem morgendlichen Stuhlgang (ich nehme täglich Mucofalk Flohsamenschalen, der Stuhl ist geschmeidig weich) trotz ausführlichem Ausduschen mal etwas Stuhlschmieren an der Kompresse. Im Laufe des Tages bei weiteren Kompressenwechseln eher wieder nur Rückstände des Fibrin. Kein Blut, kaum Wundnässen. Ist der Schließmuskel einfach noch gereizt und legt sich das wieder?

Und macht es SInn, auch Bepanthen oder Vaseline einzusetzen oder sollte die Kompresse lieber "trocken" bleiben?

 

Ich fürchte ich bin einfrach nur ein wenig ungeduldig.

 

Ich werde mich nach Abschluss der Heilung hier definitiv noch mal mit einem Status melden, das ich denke, dass dies für Leidensgenossen hilfreich sein kann. Ich kann die Operation übrigens jedem nur empfehlen, im Nachhinein hätte ich es viel eher machen sollen. Die Klinik in Nürnberg war hervorragend, die Schmerzen nach der Operation mit Schmerzmittel erträglich und nicht mit den Schmerzen der Analfissur vergleichbar. Trotz der multiplen Probleme (chronische Fissur, Analfistel, Analpolyp und operativ versorgte Hämorhoide) scheint der Verlauf nach der Operation für mich akzeptabel schneller ist natürlich immer besser :-)

Expertin Schönenberg-Hackenberg
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26.10.2021, 10:12 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Leichtes Stuhlschmieren, so wie bei Ihnen, ist nach einem solchen Eingriff völlig normal. Machen Sie regelmäßig Beckenboden- und Kneifübungen, das stärkt den Schließmuskel. Im Verlauf wird sicher dann allkes wieder normaliseiren.

Die Kompressen würde ich eher trocken auflegen.

Alles Gute !

Dr. E. S.

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29.11.2021, 12:07 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Schönenberg-Hackenberg,

 

ich wollte nochmal kurz einen Status geben bezüglich der weiteren Wundheilung.

 

Nach nun weiteren vier Wochen schreitet die Wundheilung voran. Die sichtbare offene Stelle hat sich mittlerweile auf die Größe eines Fingernagels des kleinen Fingers zusammengeschrumpft, wobei "offen" wirklich nur eine kleine oberflächlich sichtbare "wunde" Stelle ist. Insbesondere nach dem Stuhlgang bildet sich im Laufe der nächsten Stunden auf einer Kompresse ein klener Fibrinbelag. Die Wunde macht bei Austastung mit einem Fingerling den Eindruck, dass es zu kleinen Vernarbungen kommt (etwas härtere Stelle am Rand). Mir macht es den Eindruck, als ob das Fibrin hinter dem Schliessmuskel entsteht, da hier aufgrund der Entfernung von Hämorhoide und Analpolyp auch eher die größere Wunde war. Ich dusche die Wunde nach wie vor nach dem Stuhlgang mit Wasser Haus (mit einer kleinen Handdusche) und versuche damit exsessivs Reiben mit Toilettenpapier zu vermeiden.

 

Ich bin so gut wie schmerzfrei, ab und zu ein leichtes Zwicken/Brennen wie bei einer kleinen Schürfwunde.

 

Bin ich wieder zu ungeduldig? Ich dachte eigentlich nach nun 9 Wochen nach dem Eingriff wäre der Spuk vorbei und ich vollkommen beschwerdefrei? Ist der Verlauf noch im Bereich des "Normalen" oder muss ich mir Sorgen machen? Meine größte Sorge ist ehrlich gesagt, dass es erneut zu einer operativen Versorgung kommen muss.

 

Vielen Dank!

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29.11.2021, 13:02 Uhr
Antwort

Kurzer Nachtrag: ich habe es mir gerade nochmal im Spiegel genauer angeschaut: die Verhärtung ist nicht rot (keine Analvenenthrombose), sondern aus meiner Sicht vielleicht eine kleine Mariske, die momentan etwas verhärtet ist (Größe etwa Stecknadekopf). Ich habe soeben mit einem Spiegel unter Auseinanderziehen der Gesässfalten mal etwas tiefer geschaut. Die Wunde ist sehr klein, aber wahrscheinlich durch die Manipulation gerade wieder etwas eingerissen (ich hätte die Finger davon lassen sollen).