Ich (m, 30) hatte die letzten Jahre immer wieder Probleme mit Blut im Stuhl, was soweit ging, dass ich letztes Jahr nur noch einen HB Wert von knapp über 7 hatte. Nach einer Untersuchung stelle sich heraus: 3 recht große Hämmorhoiden 3ten und 4ten Grades. Es stand also fest, ich muss operiert werden (Milligan Morgen). Natürlich weiß man, dass man vor solchen Eingriffen besser nicht danach im Internet sucht, was man aber im Endeffekt doch nicht sein lassen kann. Nach etlichen gelesenen Beiträgen in diesem und dem Omeda Forum stand für mich fest: die Zeit nach der OP wird die Hölle auf Erden!! Wenn man in so manchen Beiträgen ließt, dass die Schmerzen beim Stuhlgang schlimmer sein als die, bei der Geburts eines Kindes, sind die Tage vor der OP mentale Folter.
Da bei mir alles anders kam, dachte ich, ich schreibe mal einen positiven Beitrag, um den Personen die in Zukunft in der selben Position wie ich vor 2-3 Wochen, sind, Mut zu machen.
Meine Operation, vor 2 Wochen, war wohl recht aufwendig, da viel geschnitten werden musste. Ich lag über eine Stunde unter Messer und habe ordentlich Blut verloren. Als ich das nach dem Aufwachen von der Ärztin hörte, hat das meine Angst vor Schmerzen natürlich noch befeuert. Aber im Endeffekt muss ich sagen, war das Schlimmste, dass ich nach der OP nicht gut urinieren konnte und am ersten Tag ziemlich Druck auf der Blase hatte. Die Schmerzen in den ersten beiden Tagen waren vielmehr ein unangenehmer Druck als Schmerz. Also wirklich gut zu ertragen. Am meisten Angst hatte ich natürlich vor dem ersten Stuhlgang und vom Entfernen der Kompresse, weil man hier online ja auch immer wieder Horrorberichte ließt. Die Kompresse musste nicht manuell entfernt werden, sondern löste sich von selbst und kam mit dem ersten Stuhlgang heraus. Am zweiten Tag im Krankenhaus war es dann soweit und siehe da, es war absolut nicht schlimm. Nach dem Stuhlgang ein leichtes Brennen, was aber nach dem Ausduschen direkt weg war. Am dritten Tag wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und durfte wieder heim. Auch zu Hause mit 3x tägl. 600er Ibu und Movicol, keine Schmerzen (eher ein Druckgefühl bzw. unangenehmes Ziehen) und geschmeidiger Stuhlgang. Nach 5 Tagen habe ich dann leider ein wenig übertrieben und dachte ich müsste zu Hause aufräumen und Wäsche machen (ansonsten strikte Bettruhe). Das war das einzige Mal, dass ich nach der OP etwas Blut auf der Kompresse und etwas Schmerzen hatte, was aber nach einer Portion Novalgin auch direkt wieder nachließ. Am nächsten Tag wieder alles wie gehabt. Nach ca. 1 Woche hat dann auch das leichte Brennen nach dem Stuhlgang nachgelassen. Die Kontrolluntersuchung nach 10 Tagen war ebenfalls positiv. Ich bin wieder für alles freigegeben was mir nicht wehtut (natürlich nach gutem Menschenverstand zu bewerten, also keine Baumstämme schleppen).
Inzwischen ist die OP knapp über 2 Wochen her. Am Donnerstag war ich ohne Beschwerden auf einem Konzert (natürlich langsam gemacht und an der Seite gestanden). Seit Freitag nehme ich keine Schmerztabletten mehr und bin quasi schmerzfrei. Alle paar Stunden merke ich mal ein leichtes Ziehen. Wundsekret habe ich nur noch ein wenig in der Kompresse. Knapp die Größe des Kopfs eines Wattestäbchens. Aktuell nehme ich nur noch einmal täglich Movicol, dusche 2 mal am Tag und nach jedem Stuhlgang aus und mache ab und zu mal ein Sitzbad mit Kamillosan.
Wenn ihr also kurz vor dieser Operation steht, macht euch nicht so verrückt wie ich es tat. Natürlich posten meistens Leute Beiträge, bei denen es zu irgendwelchen Problemen gekommen ist und nicht die, bei denen alles gut verlaufen ist.
Also Kopf hoch, in 3-4 Wochen seid ihr erleichtert, dass ihr es durchgezogen habt :)
