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Doch noch sicherheitshalber zum Proktologen? Analvnenthrombose!

Kategorie: Haemorriden.net » Expertenrat Hämorrhoiden | Expertenfrage

06.11.2021 | 16:34 Uhr

Hallo,

ich hatte letzte Woche von Dienstag auf Mittwoch nachts plötzlich stechende, brennende und drückende Schmerzen am After. Erst dachte ich, ich muss aufs Klo. Kam aber nichts. Wollte da aber auch nichts auf biegen und brechen versuchen. Dann wurde es aber als schlimmer, sodass ich dann 75 mg Diclo einwarf. Die Schmerzen gingen weg. Quasi sicherheitshalber machte ich ein Foto. Was ich als Laie zu sehen bekam, sah halt wie ne Analvenenthrombose aus. Morgens zum Arzt, dem das Foto gezeigt. Der aktuell nachgeschaut und meinte, man könnte eine Analvenenthrombose nicht ausschließen. Sicherheitshalber sollte ich in die Notaufnahme. Dort war volles Haus und nach 2 Stunden warten, bin ich dann nach Hause. Da ich arbeitsunfähig gemeldet wurde, machte ich mir erst keine Gedanken. Ich nahm 2 Tage 2 x 800 mg Ibu und trug morgends und abends eine Salbe mit Lidocain auf den After auf. Nach zwei bzw. drei Tagen war wieder alles super. Die ersten zwei Tage hatte ich aber mehr oder weniger die ganze Zeit ein erhöhtes Druckgefühl, das mittlerweile aber auch weg ist.

In der Notfaufnahme las ich entweder, dass man Analvenenthrombosen nicht operieren muss und o. g. Vorgehensweise ausreicht, oder ich las, dass man die schon operieren lassen sollte, damit das Risiko für spätere Analvenenthrombosen gesenkt wird.

Heute beim Fahrradfahren relativ schnell das Gefühl bekommen, als wenn etwas Hartes, so blöd sich das auch anhört, im Po wäre. Jetzt nach der Tour spüre ich das auch noch, aber nicht so extrem, da auf die Stelle kein Druck, wie z. B. durch den Sattel aufgebaut wird.

Das macht mir schon Gedanken! :-(

Was ist zu empfehlen? Bis Montag warten und dann einen Termin beim Proktologen machen oder heute oder morgen nochmal in die Notaufnahme? Hab Angst, dass ich jetzt nachts wieder solche Schmerzen bekomme. :-(

Danke.

Gruß

Bud


07.11.2021 11:30 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Expertin Schönenberg-Hackenberg
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07.11.2021, 15:55 Uhr
Antwort von Expertin Schönenberg-Hackenberg

Akute Analthrombosen, die sehr groß sind und/oder stärkere Beschwerden bereiten, können aufgeschnitten oder ganz abgetragen werden. Die Betroffenen sind dann schnell beschwerdefrei. 

Allerdings ist der Eingriff (örtliche Betäubung) nur in den ersten ca. 5 Tagen sinnvoll und Erfolg  versprechend, später hat der Organismus schon Umbauprozesse eingeleitet,  dann bringt der Eingriff nicht mehr viel. In solchen Fällen kann man Heparinsalbe auftragen, fördert die Rückbildung.

Lassen Sie nochmal eine Untersuchung durchführen und fragen Sie dann genau nach. 

Alles Gute !

Dr. E. S.